Tafel vor dem Gebäude des Landesrechnungshofs und des Landesverwaltungsgerichts in Eisenstadt
ORF.at/Michael Baldauf
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Bildung

FH-Tochter: Kritik an Qualitätssicherung

Der Landesrechnungshof (BLRH) hat zwei Tochterunternehmen der Fachhochschule Burgenland geprüft und in Summe 83 Empfehlungen ausgesprochen. Bemängelt wird in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht vor allem die Qualitätssicherung bei der AIM Austrian Institute of Management GmbH.

Die AIM habe für mehr als 40 Lehrgänge und bis zu 5.200 Studierende lediglich zwei Lehrgangsleiterinnen beschäftigt. Inzwischen wurde die AIM in FH Burgenland Weiterbildung GmbH umbenannt, sie bietet im Auftrag der FH Weiterbildungslehrgänge, vorwiegend mit Masterabschluss, an.

Neben der geringen Anzahl an Lehrgangsleiterinnen gebe es dort auch nur zwei Mitarbeiterinnen, die für die Betreuung und Überprüfung der 14 Kooperationsunternehmen zuständig sind, kritisierte der BLRH. Deren Tätigkeit umfasse die Durchsicht der Aufgaben und Lehrinhalte, der Online-Plattformen sowie der Prüfungsfragen und Beurteilungen.

BLRH: Eigene Vorgaben nicht eingehalten

Weitere Teile der Qualitätssicherung seien im überprüften Zeitraum von Oktober 2019 bis September 2022 an die Kooperationsunternehmen ausgelagert worden, darunter Modul-Evaluierungen von Online-Lehrgängen. Dadurch sei AIM auf Daten der anderen Firmen angewiesen und verfüge über kein aussagekräftiges Berichtswesen zu den Evaluierungen, hielt der Landesrechnungshof fest. Des Weiteren hätten FH und AIM eigene Vorgaben in der Qualitätssicherung nicht eingehalten, was unter anderem die Fristen und die Einbeziehung von Absolventenanalysen bei der Überarbeitung und Aktualisierung der Lehrgangsinhalte betreffe.

Akademie Burgenland „zweckmäßig geführt“

Wenig auszusetzen hatten die Prüfer an der Akademie Burgenland. Ihr bescheinigte der BLRH, dass sie „organisatorisch und wirtschaftlich zweckmäßig“ geführt werde. In ihr ist das Aus- und Weiterbildungsangebot für Bedienstete des Landes, der Gemeinden und landesnaher Unternehmen gebündelt. Die an die Akademie gerichteten Empfehlungen betreffen unter anderem die Einhaltung von gesellschaftsrechtlichen Bestimmungen zum Aufsichtsrat, wie beispielsweise die fristgerechte Wiederbestellung der Mitglieder. Im Programmbeirat soll die Anzahl der Mitglieder laut Gesellschaftsvertrag eingehalten werden.

Akademie Burgenland sieht sich bestätigt

Der aktuell erschienene Prüfbericht des BLRH bestätige die Erfolgsstory der Akademie Burgenland und weise keine wesentlichen Empfehlungen im Zusammenhang mit der Kernaufgabe des Unternehmens aus, so Geschäftsführerin Bettina Frank. Grundsätzlich seien einige der Empfehlungen des BLRH bereits in Umsetzung, andere sehe die Akademie kritisch, weil sie zu zusätzlicher Bürokratie ohne effektive Verbesserungen in der Aus- und Weiterbildung führen würden.

AIM: Qualitätssicherung bereits personell verstärkt

Die Qualitätssicherung sei bereits erheblich personell verstärkt worden, hieß es in einer Reaktion von AIM. Das Unternehmen beschäftige derzeit 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter fünf Lehrgangsleitungen, zudem seien 200 Lehrende in den Lehrgängen tätig. Außerdem verwies man auf das Ergebnis des jüngsten Audits des hochschulischen Qualitätsmanagementsystems vor zwei Jahren durch eine international besetzte Gutachter-Gruppe. Dort habe es geheißen, dass das Qualitätsmanagement strukturell gut verankert, personell mit den richtigen Kompetenzen und Befugnissen sowie Verantwortlichkeiten hinterlegt sei.