Trafik in Forchtenstein
ORF/Christoph Hellmann
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Wirtschaft

Forchtensteiner retten ihre Trafik

Steigende Zigarettenpreise und ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein setzen den Trafiken zunehmend zu. 2015 gab es im Burgenland noch 85 Trafiken, heute sind es 76. In Forchtenstein konnte die Schließung der Trafik mit einer Unterschriftenaktion verhindert werden.

Die Forchtensteiner Trafikantin Edith Strodl will heuer in Pension gehen. Die Monopolverwaltung teilte ihr daraufhin mit, dass der Standort Forchtenstein nach ihrer Pensionierung aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen wird. „Das war für uns natürlich ein Schlag in die Magengrube“, erzählte die Trafikantin. Dann habe man sich gesagt, dass man irgendetwas versuchen müsse, weil die Gemeinde Forchtenstein eine Trafik brauche. Denn man habe nichts mehr in Forchtenstein, keinen Bäcker, keine Bank und die Leute kämen echt gern in die Trafik, sagte etwa die Forchtensteinerin Maria Kornfeld.

Trafikantin Edith Strodl
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Trafikantin Edith Strodl

Mehr als 1.000 Unterschriften brachten Umdenken

Innerhalb kurzer Zeit sammelte Strodl mehr als 1.000 Unterschriften für die Erhaltung der Trafik – und das sorgte für ein Umdenken bei der Monopolverwaltung. „Wir haben uns dann noch einmal die Situation angesehen und wir haben uns sehr bemüht, auch die Rahmenbedingungen zu verbessern, damit eben sich ein Fachgeschäft auch ökonomisch trägt“, sagte der Geschäftsführer der Monopolverwaltung, Hannes Hofer. Anfang Juni wolle man das Fachgeschäft ausschreiben, um einen Nachfolger zu finden.

Strenge Kriterien für Ausschreibung

Die Ausschreibung ist streng geregelt. Vergeben werden Trafiken ausschließlich an Menschen mit zumindest 50-prozentiger Behinderung, darunter können aber auch Krebs- und andere schwere Erkrankungen wie Multiple Sklerose fallen. Der Ursprung dieser Regelung liegt weit zurück: Vor 240 Jahren legte Kaiser Josef II. im Zuge der Einführung des Tabakmonopols fest, dass Kriegsopfer bei der Vergabe von Trafiken bevorzugt werden. Innerhalb der Familie können Trafiken auch an Menschen ohne Behinderungen weitergegeben werden – allerdings nur einmal. Dann muss die Vergabe neu ausgeschrieben werden.