Julian Köller mit den Rindern auf der Weide im Hintergrund
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Landwirtschaft

Jungbauer versucht Weidehaltung

Die ganzjährige Freiland- oder Weidehaltung von Rindern ist in Österreich kaum verbreitet. Der junge Landwirt Julian Köller aus Zemendorf-Stöttera (Bezirk Mattersburg) hat sich dennoch dafür entschieden. Geschäft ist derzeit keines damit zu machen, Köller geht es um einen Versuch.

Der Jungbauer hält seine Rinderherde auf Feldern rund um Zemendorf-Stöttera. Es sind Angus- und Aubrac-Kühe und -Kälber sowie ein Stier. Ist eine mittels Elektrozaun gesicherte Fläche abgeweidet, kommen die Tiere auf einen anderen Acker. Für Köller ist die Rinderhaltung vorerst noch ein Versuch: „Wir haben grundsätzlich Puten, aber weil das Putengeschäft zurzeit nicht so gut geht, suchen wir immer ein bisschen nach Alternativen.“ Da er die Landwirtschaft sehr regenerativ betreibe, habe er sich gedacht, er probiere es einmal mit den Rindern, erklärte der Bauer.

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Rinder auf der Weide
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Rinder auf der Weide
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Julian Köller  mit seinen Kühen auf der Weide
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Kuhweide statt Brache

Teilweise werden die Rinder auf sehr guten Ackerböden gehalten. Das sei aber kein wirtschaftlicher Nachteil, so Köller. Seine Fruchtfolge schaue so aus, dass er relativ viel Weizen und Mais anbaue, dazwischen sei viel Zeit. Andere ließen die Felder in dieser Zeit brach liegen, manche würden eine Zwischenfrucht anbauen, er baue Rinderfutter-taugliches Grünzeug an und halte in der Zeit, wo keine Hauptfrucht stehe, die Rinder auf diesen Flächen und könne quasi die Biomasse nutzen.

Kuhmilch ausschließlich für Kälber

Bei dieser Form der Mutterkuh-Haltung wird die Milch ausschließlich zur Aufzucht der Kälber verwendet. Sind die Kälber dann ausgewachsen, werden sie geschlachtet und als Jungrindfleisch ab Hof vermarktet. Auch die Bewohner der Umgebung haben sich an die weidenden Rinder mittlerweile gewöhnt. Zu Beginn glaubten viele, dass eine Herde entlaufen sei und alarmierten die Polizei.