„Wie ticken die Burgenländer beim Thema Energie?“, so lautete die Forschungsfrage, erklärt Peter Filzmaier, dessen Institut die Umfrage durchgeführt hat. „Der Gesamtbefund ist positiv“, der Stellenwert Erneuerbarer Energie hoch, so Filzmaier. Befragt wurden im vergangenen Herbst 1.000 Burgenländerinnen und Burgenländer ab 16 Jahren telefonisch und online sowie zum Vergleich 500 Österreicherinnen und Österreicher. Außerdem habe es insgesamt vier Fokusgruppen in Pinkafeld und Eisenstadt gegeben, so Filzmaier.
Erneuerbare Energie hat laut Studie im Burgenland einen sehr hohen Stellenwert: 53 Prozent der Befragten halten sie für „sehr wichtig“, 34 Prozent für „eher wichtig“. Auch die Energieunabhängigkeit im eigenen Land ist den Befragten wichtig. 29 Prozent gaben an, dieses Thema beschäftige sie „sehr stark“, 39 Prozent „eher stark“.
Investitionen als Auftrag an die Gemeinden
Interessant findet Filzmaier die Einschätzungen zum Anteil der erneuerbaren Energien im Burgenland. Demnach gaben die Befragten an, dass 55 Prozent des Strombedarfs im Burgenland durch erneuerbare Energien gedeckt werden, was ziemlich genau der Realität entspreche.
Investitionen in erneuerbare Energien würden von den Befragten als Auftrag an die Gemeinden gesehen, so Filzmaier. Die Investitionen seien wichtig, um energieautark zu werden und fair gegenüber zukünftigen Generationen zu sein. Dass sie die Energiekosten für den Einzelnen senken, diese Aussage folgt erst an vierter Stelle. Hauptgrund für die Installation einer Photovoltaikanlage ist die Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen und das Energiesparen im eigenen Haushalt halten über 90 Prozent für wichtig.
Studie soll regelmäßig durchgeführt werden
Es sei das erste Mal, dass eine solche Umfrage in Auftrag gegeben wurde, erklärte Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma. Künftig soll sie aber regelmäßig durchgeführt werden, um Vergleichbarkeit zu schaffen. Er sieht die Ergebnisse als Auftrag, weiterhin ein verlässlicher Partner zu sein und das Ziel der Energieautarkie bis 2030 zu erreichen.
Während der Energiekrise habe man den größten Kundenzuwachs verzeichnet, sieht Sharma die Burgenland Energie als verlässlichen Versorger. Auch die Preise seien wieder auf Vorkrisenniveau. Die Krise sei auch nicht vorbei, betonte er: „Im Gegenteil, die Krisenherde haben zugenommen.“ Gegen Ende des Jahres rechnet er auch mit einer prekären Gasversorgung, da es Österreich nicht gelungen sei, sich aus der Abhängigkeit von Russland zu lösen.