Justizzentrum Eisenstadt
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Gericht

2.507 Mal Hotline angerufen: 39-Jähriger vor Gericht

Am Landesgericht Eisenstadt hat sich am Dienstag ein 39-Jähriger wegen Stalkings verantworten müssen. Er soll in knapp eineinhalb Wochen 2.507 Mal bei der Hotline der Verkehrsbetriebe Burgenland angerufen und die Mitarbeiterinnen in sexuelle Gespräche verwickelt haben. Der Prozess endete mit einer Diversion.

Der 39-Jährige aus dem Bezirk Oberpullendorf zeigte sich vor Gericht in vollem Umfang geständig und auch reuig. Er wisse nicht, was er sich bei den Anrufen gedacht habe, sagte er. Er habe vor den Anrufen bei den Verkehrsbetrieben eine kostenpflichtige Erotikhotline ausprobiert, die habe ihn aber nicht entsprechend „angeturned“, wie er vor Gericht angibt. Bei den Mitarbeiterinnen habe er das Gefühl gehabt, dass sie ihm zuhören.

Angeklagter vor Gericht
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Vor Gericht war der Mann voll geständig

2.507 Mal rief er deshalb in knapp eineinhalb Wochen bei der Nummer der Verkehrsbetriebe an – das waren knapp 357 Mal pro Tag. Eine der betroffenen Frauen gab zu Protokoll, dass sie selbst bis zu 200 Mal von den erotischen Anrufen belästigt worden sei, der Beschuldigte habe seine sexuellen Gelüste am Telefon ausleben wollen, gab sie an.

3.150 Euro Strafe

Die Richterin bot dem 39-Jährigen eine Diversion an, die eine Geldstrafe von 2.000 Euro und Pauschalkosten von 150 Euro umfasst. Den fünf betroffenen Mitarbeiterinnen muss er außerdem jeweils 200 Euro zur Schadenswiedergutmachung zahlen. Der Mann, er ist geringfügig bei einer Security-Firma beschäftigt, nahm das Angebot an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.