Gesundheit

Fetales Alkoholsyndrom: Netzwerk will helfen

Das Fetale Alkohlsyndrom (FASD) ist eine Schädigung des Gehirns von Säuglingen und kann durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft entstehen. Das FASD-Netzwerk in Neusiedl am See will Betroffenen helfen.

Alkohol in der Schwangerschaft ist nicht für alle werdenden Mütter ein Tabu. Laut Schätzungen von Expertinnen dürften in Österreich jährlich rund 1.400 Säuglinge vom Fetalen Alkoholsyndrom betroffen sein. Wie sich diese Schädigung des Gehirns äußert, weiß das Ehepaar Rudi und Daniela Nettig-Weich vom FASD-Netzwerk in Neusiedl am See. Ihre beiden Pflegekinder, ein Geschwisterpaar, leiden darunter.

Daniela und Rudi Nettig-Weich
ORF
Daniela und Rudi Nettig-Weich

„Zum Beispiel der Paul lernt heute und weiß alles, was er gelernt hat und am nächsten Tag zum Beispiel kann er es nicht abrufen, weil er hat es einfach vergessen“, sagt Danieal Nettig-Weich. Der Alltag müsse sehr strukturiert sein, es müssten immer die gleichen Rituale sein, nichts dürfe anders sein, sonst könne es sein, dass es zu emotionalen Ausbrüchen komme – verursacht durch ein Gewitter im Kopf.

Anlaufstelle für Betroffene

Es gibt allerdings auch Kinder und Jugendliche, bei denen die Störung weniger stark ausgeprägt ist. Hier kann eine frühzeitige Diagnose Kindern und Eltern helfen, meint Nettig-Weich. Mit ihrem FASD-Netzwerk will sie für die Betroffenen eine Anlaufstelle sein. Der Verein fungiert als Selbsthilfegruppe und bietet auch Präventionsworkshops in Schulen an.

Beitrag in „Burgenland Heute“ am 16. April 2024

Beitrag in „Burgenland Heute“ am 16. April 2024