Andreas Babler
APA/Tobias Steinmaurer
APA/Tobias Steinmaurer
Politik

150 Jahre SPÖ: Babler plädierte für Zusammenhalt

Mit einer Festveranstaltung hat die SPÖ am Samstag in Neudörfl (Bezirk Mattersburg) den 150. Jahrestag ihrer Gründung gefeiert. In Neudörfl wurde am 5. und 6. April 1874 der Grundstein für die österreichische Sozialdemokratie gelegt. In seiner Rede prädierte Parteichef Andreas Babler für Zusammenhalt, man müsse die Demokratie schützen.

Sowohl bei der EU-Wahl am 9. Juni als auch bei der Nationalratswahl im Herbst stehe man vor einer „Richtungsentscheidung“, meinte Babler. Er warnte vor einer schwarz-blauen Bundesregierung und Angriffen auf demokratische Instanzen wie Justiz und Medien. Dagegen müsse die SPÖ klar auftreten, wie sie in den 150 Jahren seit ihrer Gründung immer wieder gegen autoritäre Tendenzen und für Freiheit und Frieden eingestanden sei. „Diese Demokratie zu schützen, darum geht es“, betonte der Parteichef.

Fotostrecke mit 15 Bildern

SPÖ-Festakt in Neudörfl
ORF
Andreas Babler und Doris Bures auf der Bühne
SPÖ-Festakt in Neudörfl
ORF
SPÖ-Festakt in Neudörfl
Auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig ist dabei
ORF/Patricia Spieß
Auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig war dabei
SPÖ-Festakt in Neudörfl
ORF
SPÖ-Festakt in Neudörfl
Max Lercher und Hans Niessl beim SPÖ-Festakt in Neudörfl
ORF/Patricia Spieß
Max Lercher und Hans Niessl beim SPÖ-Festakt in Neudörfl
SPÖ-Festakt in Neudörfl
ORF
Der Neudörfler Bürgermeister Dieter Posch und der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig
SPÖ-Festakt in Neudörfl
ORF/Patricia Spieß
Feiern der SPÖ im Martinihof haben Tradition
SPÖ-Festakt in Neudörfl
ORF/Patricia Spieß
SPÖ-Festakt in Neudörfl
Auch die ehemaligen burgenländischen Landeshauptleute Hans Niessl und Hans Sipötz waren unter den Gästen
ORF/Patricia Spieß
Auch die ehemaligen burgenländischen Landeshauptleute Hans Niessl und Hans Sipötz waren unter den Gästen
Andreas Babler und Heinz Fischer
ORF/Patricia Spieß
Andreas Babler und Heinz Fischer beim Eintreffen
Gründungshaus
ORF/Patricia Spieß
In diesem Haus fand vor 150 Jahren der Gründungsakt statt
Abgeordnete Verena Dunst, Bundesparteivorsitzender Andreas Babler, Bürgermeister Dieter Posch, Heinz Fischer
ORF/Patricia Spieß
Abgeordnete Verena Dunst, Bundesparteivorsitzender Andreas Babler, Bürgermeister Dieter Posch, Heinz Fischer
Bundesparteivorsitzender Andreas Babler
ORF/Patricia Spieß
Bundesparteivorsitzender Andreas Babler vor der alten Gedenktafel
Enthüllung der neuen Gedenktafel
ORF/Patricia Spieß
Zum Jubiläum wurde eine neue Gedenktafel enthüllt
Neue Gedenktafel
ORF/Patricia Spieß
Die neue Gedenktafel

Babler: „Bewegender Moment“

Vor dem Festakt sagte Babler im Interview mit dem ORF Burgenland: „Es ist natürlich ein sehr bewegender Moment, genau 50 Jahre später als Parteivorsitzender hier zu stehen, wo Bruno Kreisky das 100-jährige Gedenken damals auch hier an Ort und Stelle mit einer Tafel-Enthüllung gefeiert hat.“ Der Kampf um Demokratie, der Kampf um Fortschritt, der Kampf um soziale Gerechtigkeit, der sei immer eingebettet in der sozialdemokratischen Geschichte. „Aber mir geht es darum, dass die Sozialdemokratie auch jetzt gefragt ist, um soziale Gerechtigkeit, soziale Teilhabe, Respekt gegenüber Menschen einfach umzusetzen und durchzusetzen“, so Babler.

Optimistisch für die Nationalratswahl

Im Hinblick auf die Nationalratswahl im Herbst sprach sich Babler erneut für eine stabile Variante aus. „Die Sozialdemokratie sorgt für Stabilität in dem Land. Wir haben erlebt, wenn andere Regierungen, beispielsweise Blau-Schwarz, hier sozialen Kahlschlag bedeutet haben in den letzten Jahren.“ Die SPÖ habe viel vor und wolle Stück um Stück eine Vision von einem bessern Land zeichnen. Vordergründung seien die Themen Bildung, eine moderne Standortpolitik, die auch in der Zukunft Arbeitsplätze garantiere, auch mit Green Technology, so Babler.

Bundesparteivorsitzender Andreas Babler
ORF
Bundesparteivorsitzender Andreas Babler im Interview mit dem ORF Burgenland

Er freue sich auf die Nationalratswahl, sagte Babler: „Ich freue mich darauf, gemeinsam mit der Bevölkerung im September endlich in eine bessere Zeit aufzubrechen, es wird ein guter Tag für Österreich werden, wenn es ein guter Tag für die Sozialdemokratie ist.“

Auch die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures betonte, dass die SPÖ seit ihrer Gründung „immer auf der Seite der Demokratie, immer auf der Seite der Freiheit“ gestanden sei. Es sei ihre historische Verantwortung, sich gegen antidemokratische Tendenzen zu stemmen. Für die anstehenden Wahlen zeigte sie sich zuversichtlich: „Das Gute liegt nicht hinter uns, sondern das Gute liegt jetzt vor uns.“

Fischer erinnerte an den Beginn

Der frühere Bundespräsident Heinz Fischer blickte zurück in die Vergangenheit und plädierte für „Einheit, Solidarität und Disziplin“. Von der Delegiertenkonferenz mit 74 Vertretern der Arbeitervereine 1874 im damals noch ungarischen Neudörfl (Lajtaszentmiklós) bis zur offiziellen Gründung einer geeinten Partei im niederösterreichischen Hainfeld (Bezirk Lilienfeld) seien 15 Jahre vergangen – wegen Meinungsverschiedenheiten zwischen Radikalen und Gemäßigten innerhalb der Partei, erläuterte Fischer. Seitdem seien Einheit, Solidarität und Disziplin mitentscheidend für den Erfolg der Sozialdemokratie gewesen. „Sie werden auch im 21. Jahrhundert von gleicher Wichtigkeit sein. Das ist meine Überzeugung“, so Fischer.

Hein Fischer SPÖ-Festakt in Neudörfl
ORF
Heinz Fischer hielt die Festrede

Innerhalb der Partei brauche es eine ehrliche Diskussion und offenes Handeln. „Das ist Voraussetzung für weitere Erfolge der Sozialdemokratie“, meinte Fischer. Eine starke SPÖ sei insbesondere in der heutigen Zeit wichtig. „Von der Sozialdemokratie wird für das Schicksal dieses Landes sehr viel abhängen“, so der ehemalige Bundespräsident.

Doskozil nicht dabei

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil war nicht dabei. Er absolviere nach seiner letzten OP zwar schon interne Arbeitstermine, da er aber noch eine offene OP-Wunde am Hals habe, die erst verheilen müsse, könne er noch keine öffentlichen Veranstaltungen wahrnehmen, hieß es aus seinem Büro. Doskozil wurde durch SPÖ-Klubobmann Roland Fürst vertreten.

Er wünsche Doskozil alles Gute, sagte Babler. „Es ist natürlich nicht einfach, wenn man so schwere Operationen hat und ich mag ihm auch hier heute einen guten Genesungsverlauf wünschen.“

Das Burgenland war weiters unter anderen durch Landtagsabgeordnete Verena Dunst, sie ist stellvertretende Bundesparteivorsitzende und Mitglied im SPÖ-Bundesparteipräsidium, vertreten sowie durch den Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Neudörfl Dieter Posch.

Fürst hob in seiner Rede die Wahlerfolge und Inhalte der Roten im Burgenland hervor. Posch plädierte wie Babler und Bures für Einheit. „Wenn wir nicht mehr übereinander, sondern miteinander reden, dann sehe ich eine gute Zukunft für unsere Partei.“