Lena Grabowski
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Lena Grabowski will es wieder wissen

Nach den Olympischen Spielen in Tokio galt Schwimmerin Lena Grabowski als eines der verheißungsvollsten Talente in der heimischen Sportwelt. Zuletzt haben mentale Probleme die junge Parndorferin eingebremst. Doch Grabowski will zurück zu alter Stärke.

Eine mentale Blockade hat den sportlichen Aufstieg von Lena Grabowski zuletzt ins Stocken gebracht. Die Weltmeisterschaften in Doha im Februar hat sie verpasst, vom Olympialimit ist sie im Moment weit entfernt. Die Prioritäten sind aktuell aber auch andere. „Mir selbst beweisen, dass ich aus dieser Blockade draußen bin. Das ist der erste Schritt, den ich jetzt einmal machen muss“, so Grabowski. „Wenn ich den Standort, an dem ich jetzt bin, nicht verlasse, dann ist es bei Weitem nicht möglich, dieses Limit zu schwimmen.“

Tiefpunkt nach Matura

Seit etwa eineinhalb Jahren läuft es für die 21-Jährige besonders im Wettkampf nicht mehr nach Wunsch „Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper sich weigert, das herzuzeigen, was er kann“, sagte Grabowski. Nach der Matura war sie 2022 in ein mentales Tief geraten, als die Doppelbelastung Sport und Schule plötzlich wegfiel. „Ich bin am Anfang überhaupt nicht klargekommen. Ich habe nicht gewusst, was ich mit meinem Alltag machen soll, weil ich so viel Zeit hatte“, so die Parndorferin.

Mittlerweile arbeitet Grabowski mit einer Sportpsychologin – und spricht darüber auch ganz offen. „Ich als Sportlerin habe eine Vorbildfunktion. Ich möchte darauf hinweisen, dass es total okay ist, mit einer Psychologin oder einem Psychologen zu sprechen“, sagte Grabowski.

Neu angreifen mit neuer Mentalität

Mithilfe ihrer Psychologin habe sie gelernt, sich nicht über Leistung zu definieren. Auf ihr erfolgreichstes Jahr 2021, als sie Österreich bei Olympia vertrat und bei der Kurzbahn-EM über 200 Meter Rücken die Bronzemedaille holte, blickt sie mittlerweile mit Stolz und ohne Wehmut zurück. „Mein Körper ist anders, meine Mentalität ist anders, mein Umfeld hat sich verändert. Ich verstehe, warum es nicht mehr so ist, wie es damals war und es ist ok für mich, weil ich mit dem arbeite, was ich hab“, so Grabowski.

Lena Grabowski
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Im Leistungszentrum in der Südstadt arbeitet Lena Grabowski (links) daran, dass es bald wieder aufwärts geht

Die schwierigen Zeiten möchte die 21-Jährige so bald wie möglich hinter sich lassen: „Ich habe jetzt keine Zeit und keine Platzierung als Ziel. Ich will mir einfach beweisen, dass ich das abgehakt hab und dass ich drübersteh.“ Im besten Fall könnte es dann sogar noch mit der Olympia-Teilnahme klappen. Die letzte Quali-Chance gäbe es im Juni bei der Europameisterschaft.