Die Synagoge von Kobersdorf (Bezirk Oberpullendorf) bildete den Rahmen für die Filmpremiere. In Lackenbach (Bezirk Oberpullendorf) selbst konnte Produzent Norbert Blecha seinen Gästen keinen derartigen Gedenkort bieten. Dort wurde die Synagoge – wie fast alles Jüdische im Ort – von den Nazis vernichtet.
„In dem Film geht es eigentlich, um eine Aufarbeitung unserer traurigen Geschichte. Es geht ja nicht um Schuldige oder Opfer oder Täter, sondern für mich war es einfach wichtig, dass auch die jetzige oder die nachfolgende Generation weiß, was für Unrecht geschehen ist und was passiert ist“, so Blecha.
Sendungshinweis
Die Dokumentation „Lackenbach, meine Kehillah“ ist am 4. Mai 2024 um 19.25 Uhr auf ORF 3 zu sehen.
Im Film kommen die Nachkommen Lackenbacher Juden zu Wort, aber auch andere Persönlichkeiten mit Lackenbacher Wurzeln, allen voran der ehemalige Bundeskanzler Franz Vranitzky, dessen Mutter aus Lackenbach stammt. Aus seiner Sicht sei es entscheidend, wie man in Österreich mit der eigenen Vergangenheit kulturell, politisch und wissenschaftlich umgeht, meinte Vranitzky.
„Erinnerung muss immer wieder neu geweckt werden“
„Die Erinnerung muss immer wieder neu geweckt werden, damit sich solche Dinge nicht wiederholen, wie wir sie erst jetzt wieder in dieser Darbietung gesehen haben. Und die Gefahr, dass sich das wiederholt, ist unglaublich groß“, sagte der ehemalige Innenminister und frühere Präsident des Pensionistenverbandes, Karl Blecha.