Flaschenpost für den Frieden
ORF/Michaela Frühstück
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KULTUR

Funksalon: Wie kann Frieden gelingen?

Im ORF Landesstudio in Eisenstadt hat sich eine Runde aus hochkarätigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Diskussion getroffen. Thema das Funksalons war „Wie kann Frieden gelingen“.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Formation „Square WALTZ“. Sie spielten eine Version des Radetzky-Marsch im 5/4-Takt, gut um dazu zu tanzen, doch unbrauchbar zum Marschieren. Im Funksalon erhielt ORF Burgenland Kulturchefin Ursula Hofmeister anregende Antworten zum Thema „Wie kann Frieden gelingen“. Sängerin Timna Brauer, „Das was spontan in mir hochkommt ist, dass man irgendwo einen Paradigmenwechsel, machen muss und sich nicht nur auf seine Gerechtigkeit, auf sein Narrativ, auf seinen Hass, auf seinen, Zorn konzentrieren soll, sondern – wie soll die Zukunft meiner Kinder ausschauen.“

Aussage „tuats net streiten“ nicht hilfreich

Frieden sei kein Zustand, sondern ein Prozess, sagt Friedenspädagogin Ursula Gamauf-Eberhardt. Sie Auch der Satz: „Tuats net streiten“ sei nicht hilfreich. „Wenn man wirklich was verbessern möchte, dann kann man sagen, setzen wir uns zusammen, schauen wir uns an, was ist das Problem, was sind die Bedürfnisse, die nicht erfüllt wurden und finden wir eine gemeinsame Lösung und ändern wir die Situation. „Tuats nicht streiten“ hat ziemlich sicher zur Konsequenz, dass irgendwann das Ganze wie ein Druckkochtopf hochgeht und das ist kein guter Rat.“

Flaschenpost für den Frieden
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Die Autorinnen und Autoren der Flaschenpost für den Frieden

Schockierendes berichten die Expertinnen, Experten und Betroffenen aus Kriegsgebieten, und halten dennoch am Prinzip Hoffnung fest. Menschrechtsanwalt Manfred Nowak meint: „Wir müssen versuchen wieder den Dialog miteinander aufzunehmen, auch mit Leuten, mit denen wir nicht übereinstimmen, um einfach zu verhindern, dass es weiter abdriftet in Hass.“

Ausstellung „Flaschenpost für den Frieden“ eröffnet

Der syrische Autor Hamed Abboud, seit seiner Flucht mit dem Burgenland innig verbunden, hat persönlich erlebt, dass Veränderung im Denken und im Fühlen möglich ist. „Zum Glück eigentlich, in Wien zum Beispiel gelingt mir eine Begegnung zu erleben mit Menschen, die prinzipiell gegen geflüchtete Menschen sind und es gelingt mir ein Vertrauen, eine Brücke aufzubauen.“

Am Mittwoch wurde auch die Ausstellung Flaschenpost für den Frieden eröffnet. Friedensbotschaften von Autorinnen und Autoren stecken in von Ilse Hirschmann bemalten Flaschen. Alle literarischen Beiträge sind im Rahmen der Ausstellung Flaschenpost für den Frieden das ganze Jahr über im Funkhaus nachzulesen.