Bärlauch im Wald
ORF/Andreas Berger
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Chronik

Bärlauch von giftigen Pflanzen unterscheiden

Bärlauch hat wieder Saison. Wer ihn sammeln will, sollte die Merkmale der Pflanze genau kennen. Denn sonst kann es zu Verwechslung mit giftigen Pflanzen kommen – und das kann im schlimmsten Fall tödlich enden.

ORF-Kräuterhexe Uschi Zezelitsch kennt sich mit Bärlauch aus. Den Unterschied zwischen dem Bärlauch und dem giftigen Maiglöcken werde üblicherweise so erklärt, dass ein Bärlauchblatt einzeln aus der Erde herauskomme. Natürlich sehe man von oben Büschel, aber wenn man auf die Erde schaue, komme das Blatt einzeln heraus. Beim giftigen Maiglückchen gebe es dagegen einen gemeinsamen Stängel.

Bärlauch oder Maiglöckchen?

Uschi Zezelitsch erklärt den Unterschied zwischen Bärlauchblättern und dem giftigen Maiglöckchen

Geruchstest bietet nur trügerische Sicherheit

Bärlauch riecht normalerweise nach Knoblauch. Oft wird das genutzt, um den Bärlauch von anderen Pflanzen zu unterscheiden. Doch Zezelitsch mahnt zur Vorsicht. Das Maiglöckchenblatt rieche zwar nicht, doch wenn man beim Bärlauch-Pflücken öfter an einem Blatt reibe, bleibe der typische Geruch an den Fingern haften und sei damit mehr kein Erkennungsmerkmal.

Bärlauch
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Giftiges Maiglöckchen (links) und Bärlauch

In den heimischen Wäldern wächst Bärlauch aktuell in Hülle und Fülle – doch gerade darin lauert eine Gefahr. Nämlich dann, wenn man die Blätter aus lauter Freude und oft auch Gier büschelweise abreiße, warnte Zezelitsch. Dann könnten sich auch Maiglöckchenblätter dazwischen hineinverirrt haben und das merke man dann auch nicht, wenn man es zu Hause aussortiere.

Handy-App zur Pflanzenerkennung
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Auch Pflanzenerkennung-Apps können irren

Allein auf Pflanzenerkennung-Apps auf dem Handy sollte man sich laut Zezelitsch auch nicht verlassen. Es gebe bessere und schlechtere und es passiere immer wieder, dass die App die richtige Pflanze doch nicht erkenne. „Wenn es um giftige Pflanzen gehe, sollte man sich auf keinen Fall darauf verlassen“, meinte die Kräuter-Expertin.

Bärlauch im Wald
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Bärlauch im Wald

Nur pflücken, was man zu 100 Prozent kennt

Das oberste Gebot beim Sammeln ist für Zezelitsch klar: Man pflückt nur eine Pflanze, die man zu 100 Prozent kennt – nicht zu 99 Prozent, denn das gehe meistens ins Auge, man müsse sich ganz sicher sein. Hat man dennoch beim Verzehr der Pflanze ein mulmiges Gefühl, dann sollte man sofort die Vergiftungsinformationszentrale (Notrufnummer: 01 406 43 43) anrufen.