Künstliches Kniegelenk
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„Bewusst Gesund“

Lange Wartezeiten auf künstliche Gelenke

2023 haben etwa 1.600 Patientinnen und Patienten in den Landeskliniken und im Krankenhaus Eisenstadt künstliche Ersatzgelenke erhalten. In Güssing würden Patienten neun Monate, in Eisenstadt etwa ein Jahr auf einen Operationstermin warten, heißt es aus den Spitälern.

In den Landeskliniken wurden laut Gesundheit Burgenland im Vorjahr 1.625 orthopädisch-traumatologische Operationen durchgeführt. Gelenkerhalt vor Gelenkersatz sei das Ziel, so der Direktor der Klinik Güssing, Werner Maurer-Ertl. Ab einem gewissen Zeitpunkt empfehlen Medizinerinnen und Mediziner ein künstliches Gelenk. Werner Maurer-Ertl: „Wenn täglich Schmerzmittel eingenommen werden müssen, wenn beispielsweise in der Nacht ein Durchschlafen wegen der Schmerzen nicht mehr möglich ist und alle konservativen Therapiemaßnahmen inklusive Physiotherapie ausgeschöpft sind.“

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Kurze Krankenhausaufenthalte

Minimalinvasive Operationen, das bedeutet, dass die Einschnittstellen so klein wie möglich gehalten werden, seien Standard, so Maurer-Ertl: „Der riesengroße Vorteil liegt darin – und das zeigen auch die Zahlen – dass man damit eine viel schnellere Heilung und Mobilisierung beim Patienten feststellen kann. Wenn man minimalinvasiv operiert, ist es so, dass die Patienten schon am ersten Tag nach der Operation mit Vollbelastung aufstehen und gehen können und dass sie beispielsweise am dritten Tag nach einer Hüftoperation oder am vierten Tag nach einer Kniegelenkoperation wieder nach Hause gehen können“. In der frühen Mobilisierungsphase sei eine ambulante Physiotherapie sehr wichtig, so Maurer-Ertl.

Spitäler verschieden spezialisiert

Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt wurden 2023 an der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie insgesamt 2.437 operative Eingriffe durchgeführt. Davon entfallen 600 Eingriffe auf künstlichen Gelenkersatz (Hüfte, Knie und Schulter).

In der orthopädisch-traumatologischen Abteilung der Klinik Oberwart, werden Akutfälle, beispielsweise nach Unfällen und Verletzungen operiert.

In der Klinik Güssing werden geplante orthopädische Operationen durchgeführt. Der Schwerpunkt der Orthopädie liegt auf der Endoprothetik (geplanter Hüft- und Kniegelenksersatz).

In der Klinik Güssing gibt es auch eine Rheumaambulanz. Rheumatologische Erkrankungen, wie Arthrose und Weichteilrheumatismus, werden häufig von niedergelassenen Ärzten behandelt. „Spezialtherapien, wie Antikörpertherapien, werden in Spezialambulanzen, wie an der Klinischen Abteilung für Rheumatologie und Immunologie am Universitätsklinikum Graz, durchgeführt“, so der medizinische Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, Stephan Kriwanek.