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Wirtschaft

Fernwärme aus Tierkörperverwertung

In Unterfrauenhaid (Bezirk Oberpullendorf) wird ein Heizwerk mit Fernwärmenetz errichtet. Das Besondere daran ist, dass die Energie großteils von der Tierkörperverwertung TKV kommt – in Form von Abwärme, die bisher nicht genutzt wurde.

Im Betrieb der Tierkörperverwertung TKV in Unterfrauenhaid entsteht 90 Grad heißes Wasser. Bisher wurde es abgekühlt und in eine Kläranlage geleitet. Künftig wird damit das neu errichtete Fernwärmenetz gespeist, sagte der Geschäftsführer der TKV, Christian Weinberger. „Wir produzieren von Montag frühen Nachmittag bis Samstag zu Mittag kontinuierlichen im Drei-Schicht-Betrieb. In dieser Zeit kann eigentlich 100 Prozent des Bedarfs von uns kommen“, so Weinberger. Die TKV wird übers Jahr rund 85 Prozent der benötigten Wärme liefern. Der Rest kommt von einem Hackgutkessel, in dem Schadholz aus der Region verbrannt wird.

Tierkörperverwertung Anlage
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Tierkörperverwertung TKV

Energie für rund 70 Gebäude

Ans Fernwärmenetz werden alle öffentlichen Gebäude in Unterfrauenhaid angeschlossen, eine Wohnsiedlung und private Haushalte. Künftig werden in der ersten Ausbaustufe rund 70 Gebäude geheizt. Das Interesse der Bevölkerung sei groß, sagte Bürgermeister Thomas Niklos (ÖVP). „Die Leute haben in den letzten zwei Jahren, seit der anhaltenden Energiekrise mitbekommen, wie sprunghaft der Energiemarkt ist. Und die Leute wollen sich auf etwas verlassen können. Mit dem Fernwärme-Netzwerk können wir der Bevölkerung sozusagen Versorgungssicherheit bieten“, so Niklos. In diesen Tagen wird mit dem Bau des Heizwerkes begonnen. Im Herbst soll es in Betrieb gehen.