Seit der Corona-Pandemie sei die Nachfrage nach Hühnern für zu Hause anhaltend groß, erzählt Hühnerexpertin Ingrid Skarits aus Mattersburg. In jedem noch so kleinen Garten gebe es Platz für Hühner. Es gibt bereits fertige Ställe zu kaufen oder man kann auch einfach die Gartenhütte umfunktionieren. Belohnt wird man mit 250 bis 300 Eiern pro Jahr. Doch die Legeleistung sei für viele nicht mehr entscheidend, sagt Skarits. Denn Hühner werden immer mehr zu Haustieren, ihnen werden Namen gegeben, sie sind Familienmitglieder. „Und im Gegenzug schenken sie uns ein wertvolles Lebensmittel – das Ei“, so Skarits.
Pflegeleichte Hühner
Hühner sind Herdentiere, also sollte man sich mindestens zwei nehmen. Zum Fressen bekommen sie Fertigfuttermischungen, Körndlmischungen, die man mit dem fertigen Futter mischt, zusätzliche Kalziumversorgung mit Muschelgrit. „Das Wichtigste ist für Hühner aber das Wasser. Ein Huhn trinkt etwa 250 ml Wasser pro Tag, an sehr heißen Tagen das Doppelte“, so die Geflügelhändlerin.
Hühner auch ohne Hahn glücklich
Klassische Legehennen, die bei den Käuferinnen und Käufern noch immer sehr beliebt sind, sind pflegeleicht und genügsam. Und sie sind auch leise. „Ein Huhn ist nicht laut. Es gackert nur, wenn es ein Ei gelegt hat“. Ganz im Gegensatz zum Hahn, der den ganzen Tag über krähen kann – und zwar laut: bis zu 142 Dezibel, wie kürzlich wissenschaftlich belegt wurde. „Das ist ungefähr so laut wie ein Düsenjet beim Start oder ein Schuss, der neben dem Ohr abgegeben wird“, so Musikwissenschafter Christoph Reuter, der untersucht hat, warum das Krähen der Hähne so störend sein kann. Hühner brauchen zum Eierlegen aber keinen Hahn.
Johann Scharmer aus Eisenstadt ist Kunde bei Ingrid Skarits. Er legt sich bereits zum dritten Mal Legehennen zu, die anderen wurden Opfer eines Fuchsangriffes. „Bei uns zuhause ist es schon wie in Alcatraz, die Zäune werden immer höher. Aber der Fuchs ist schlau“, sagt Scharmer. Auch er hält seit der Corona-Pandemie Hühner zu Hause und ist seither begeisterter Hühner-Halter, erzählt er. Damit der Fuchs nicht noch einmal zuschlägt, gibt es beim Kauf Tipps von der Expertin. „Diese guten alten Vogelscheuchen wirken nach wie vor, nur lernen Fuchs und Marder, das heißt man muss die Vogelscheuche immer wieder woanders hinstellen“, rät Skarits.