41 Prozent der Männer in Österreich sind übergewichtig, weitere 18 Prozent adipös, also sehr stark übergewichtig. Unter den Frauen sind 27 Prozent übergewichtig und 15 Prozent adipös. Aus Sicht der Ärztin Yvonne Winhofer-Stöckl verfolgt uns ungesunde Essen auf Schritt und Tritt. Es wäre wichtig, sich mehr darüber zu informieren. Auch sollte man sich bewusst werden, dass es nicht normal ist, dass man ständig isst und dem Hungergefühl nachgebe, so die Ärztin. Ein schneller Snack zwischendurch könne mehr als 500 Kalorien haben. „Und das summiert sich über den Tag. Man hat aber immer das Gefühl, man hat nichts gegessen“, so Winhofer-Stöckl.
Auch viele Kinder betroffen
Besonders alarmierend: Schon unter den Neunjährigen sind rund 30 Prozent übergewichtig oder adipös. „Übergewicht im Kindesalter ist ein ganz großes Problem. Denn Menschen, die bereits im Kindesalter übergewichtig werden, tun sich wahnsinnig schwer, ein normales Gewicht zu erreichen, das heißt, man nimmt das mit ins Erwachsenenalter“, sagt Winhofer-Stöckl.
Gesund essen lernen
Starkes Übergewicht beeinträchtigt das Leben der Betroffenen gewaltig. Paul Fröhlich kennt das aus eigener Erfahrung: „Es geht auf die Knie, es geht auf die Knochen, es geht auf die Luft, es geht auf das Herz.“ Er ist Kurgast in Bad Tatzmannsorf, im Reduce Gesundheitsresort bekommt er Tipps zum Abnehmen.
Nicht zu schnell abnehmen
Vorträge über gesunde Ernährung werden ebenso angeboten wie Informationen über Diäten. „Wichtig wäre eine langsame Gewichtsreduktion. Es wird empfohlen, dass man einen halben Kilo pro Woche verliert. Natürlich, man braucht ein bisschen Geduld dazu, aber es zahlt sich im Endeffekt aus, weil dann eben dieser Jo-Jo-Effekt ausbleibt, also dass es nach Beendigung der Diät wieder zu einer Gewichtszunahme kommt“, sagt die Diätologin Hanna Kolenik.
In Bad Tatzmannsdorf wird gerade eine Schauküche vorbereitet. Ab Sommer können Kurgäste lernen, wie man gesundes Essen zubereitet. Die Kur könne man gut nutzen, um Impulse für eine gesunde Lebensweise zu nutzen, so Kolenik. „Was immer sehr gut ist, dass Stress auf jeden Fall reduziert wird. Das hängt nämlich auch oft mit Adipositas zusammen. Zusätzlich die Regelmäßigkeit der Mahlzeiten – im stressigen Alltag ist es oft so, man ist nie was Richtiges, oft den ganzen Tag fast nichts und natürlich kommt am Abend der Heißhunger und man überisst sich“, sagt Kolenik.