Neue Plattform für Leerstände
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WIRTSCHAFT

Neue Plattform gegen Leerstände

Die Wirtschaftsagentur hat eine Plattform entwickelt die Eigentümer von leerstehenden Büro- und Gewerbeflächen ermutigen soll diese zu melden, damit sie für neue Zwecke genutzt werden können.

Zur Eindämmung von Bodenversiegelung hat die Wirtschaftsagentur eine kostenlose Plattform zur Meldung von Leerständen ins Leben gerufen. „Unser Ziel ist es, aktiv zur Reduzierung der Bodenversiegelung beizutragen und gleichzeitig eine attraktive Möglichkeit für Gewerbetreibende zu schaffen, ihre Aktivitäten zu erweitern oder neu zu etablieren“, erklärt Wirtschaftsagentur Burgenland Geschäftsführer Michael Gerbavsits.

Schon bisher habe man bei einer Standortsuche versucht, zunächst die vorhandenen Objekte anzubieten. Es sei aber auch Realität, dass die Anforderungen der Unternehmen oft nicht mit 15 Jahre alte Hallen übereinstimmt, betonte Gerbavsits: „Wir sind aber trotzdem überzeugt, dass vieles davon nutzbar ist.“

Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) verteidigte den Alleingang der Bundesländer bei der Bodenstrategie und erklärte, dass das Burgenland beim Bodenschutz vorbildhaft sei. Der Landesrat verwies etwa auf die landwirtschaftlichen Vorrangzonen, die Baulandmobilisierungsabgabe sowie örtliche Entwicklungskonzepte und die Verpflichtung, Supermärkte nur mehr im Ortskern zu bauen.

Michael Gerbavsits und Heinrich Dorner.
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Michael Gerbavsits (Wirtschaftsagentur) und Landesrat Heinrich Dorner

Gerbavsits zeigte sich optimistisch, dass vorhandene Objekte über die Datenbank neue Abnehmer finden werden. In einem weiteren Schritt soll die Plattform auch für Anbieter erweitert werden, die ihre Häuser verkaufen oder vermieten wollen. Die Plattform ist hier erreichbar

Reaktionen zur Plattform

Die Grünen zeigten sich in einer Aussendung erfreut über das Leerstandsmanagement, zumal dieses im Regierungsprogramm 2020 stehe: „Wir haben durch unsere Hartnäckigkeit bei dem Thema erreicht, dass das Land hier nach vier Jahren endlich aktiv wird“, so Klubobfrau Regina Petrik, die auch auf die von den Grünen initiierte Fachtagung zum Thema Bodenschutz am 12. März in Eisenstadt verwies.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace drängt darauf, dass Leerstand verpflichtend zu melden ist. Die vorgestellte Datenbank sei ein erster guter Schritt, stellte Bodenschutzsprecherin Melanie Ebner in einem Statement fest. „Während wir weiter fruchtbare Böden zubetonieren, gibt es keine offiziellen Zahlen darüber, wie viel Gewerbefläche leer steht“, kritisierte sie und forderte gesammelte Daten für Leerstände in allen Bundesländern.