Grafik eines Darms
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Gesundheit

Darmkrebsvorsorge – Schwerpunkt im März

Im März sind in rund 20 Gemeinden des Burgenlandes wieder die Teströhrchen der 2003 initiierten Aktion „Burgenland gegen Dickdarmkrebs“ unterwegs – eine österreichweit einzigartige Vorsorgemaßnahme, die den Dickdarmkrebs im Burgenland stark reduziert hat.

Auch Riedlingsdorf (Bezirk Oberwart) gehört zu jenen Gemeinden, wo Bewohnerinnen zwischen 40 und 80 Jahre vergangene Woche ein blaues Kuvert mit Teströhrchen und Begleitschreiben in ihrem Postkasten vorgefunden haben. Es wird jedes Jahr von Gemeindebediensteten zugestellt und muss innerhalb von zehn Tagen bei der praktischen Ärztin im Ort abgegeben werden. Mit den Stuhlproben können blutende und noch gutartige Polypen frühzeitig entdeckt und entfernt werden. Krebs kann damit in 80 bis 90 Prozent der Fälle verhindert werden. Vor 20 Jahren wurden bei Koloskopien im Burgenland noch viel mehr Karzinome entdeckt als heute.

Internist Leeb zum Thema Darmkrebs

Darmkrebsvorsorge – Schwerpunkt im März

Rücklaufquote noch immer zu niedrig

Die Allgemeinmedizinerin Afsaneh Nour ist erfreut, dass die Aktion in Riedlingsdorf so gut angenommen wird. Aus ihrer Sicht sei die direkte Zusendung der Proberöhrchen von entscheidender Bedeutung. „Ich glaube, das ist ein ganz wesentlicher Faktor“, so die Ärztin. Mehr als 2.000 Dickdarmkrebskarzinome konnten im Burgenland in den vergangenen 20 Jahren schon verhindert werden. In den Ordinationen des Burgenlandes werden mit 40 Prozent Rücklaufquote trotzdem noch zu wenige Tests abgegeben.

Stuhltest
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Diese Proberöhrchen werden verschickt

Einzigartig in Österreich

Das jährlich stattfindende gratis Screening ist einzigartig in ganz Österreich. Andreas Püspök, Internist und Abteilungsleiter im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt, freut sich über den Erfolg der Aktion „Burgenland gegen Dickdarmkrebs“.

„Ursprünglich waren wir das Bundesland mit der höchsten Krebsrate in ganz Österreich und jetzt sind wir mittlerweile an die letzte Stelle gerutscht, was in dem Fall etwas Positives ist“, so Püspök. Das Land unterstützt die Aktion jährlich mit 350.000 Euro. Nun soll das Pilotprojekt bundesweit ausgerollt werden.