Leerer Saal im Landesgericht
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Chronik

Zechpreller zu sechs Monaten Haft verurteilt

Ein 48-Jähriger, der fast ein Monat lang im Gut Purbach (Bez. Eisenstadt-Umgebung) übernachtet hat, ohne zu bezahlen, ist am Montag am Landesgericht Eisenstadt zu sechs Monaten Haft verurteilt worden.

Der Mann soll das Hotelzimmer im April 2022 bezogen haben, die Kosten jedoch schuldig geblieben sein. Vor Gericht gab er an, er habe bezahlen wollen, aber nicht können, weil sein Konto gesperrt wurde. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

4.000 Euro Schaden

Der Angeklagte wollte ursprünglich bis Oktober im Hotel von Haubenkoch Max Stiegl in Purbach bleiben. Gekostet hätte das 27.000 Euro. Als der Betrieb aufgrund der ausbleibenden Zahlungen Druck machte, zog er aber bereits im Mai wieder aus – sodass das Zimmer weitervermietet werden konnte und ein wesentlich geringerer Schaden in Höhe von rund 4.000 Euro entstand, wie Richterin Melanie Gschiel festhielt.

Angeklagter: „Wollte nicht betrügen“

Der 48-Jährige, der das Hotel immer wieder vertröstete, bestritt, dass er von Anfang an die Absicht gehabt habe, zu betrügen. Er habe vorgehabt, das Zimmer zu bezahlen, sein Konto sei aber gesperrt worden. Die Richterin glaubte das jedoch nicht. Er habe zu diesem Zeitpunkt keinen Job und Schulden gehabt. „Ich halte es für völlig lebensfremd, sich ein Hotelzimmer um 27.000 Euro anmieten zu können“, betonte Gschiel.

Angeklagt war zunächst die volle Summe und somit schwerer Betrug. Weil eine Weitervermietung ab Mai wieder möglich war, beschränkte die Richterin den Schaden aber auf 4.000 Euro und verurteilte den Mann wegen Betrugs. Der 48-Jährige nahm das Urteil an. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.