Das Justizzentrum bzw. Gericht in Eisenstadt
ORF.at/Michael Baldauf
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Chronik

Missbrauchsprozess gegen Stiefopa vertagt

Ein 76-Jähriger ist am Dienstag in Eisenstadt vor Gericht gestanden, weil er 2022 die damals neunjährige Tochter seines Stiefsohns sexuell missbraucht haben soll. Der Prozess wurde vertagt.

Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt warf dem Angeklagten das Verbrechen des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen vor. In vier Fällen soll der Pensionist das Mädchen im Intimbereich berührt haben. Zu den Übergriffen soll es bei Besuchen des Mädchens und seiner Schwester beim Vater gekommen sein, der mit dem Stiefopa der beiden in einem gemeinsamen Haushalt lebte.

Angeklagter bestreitet Vorwürfe

Der 76-Jährige wies die Vorwürfe vor Gericht zurück und beteuerte: „Ich habe das nicht gemacht.“ Die Kinder seien ungefähr jedes zweite Wochenende im Haus gewesen, er habe manchmal mit ihnen ferngesehen, grundsätzlich habe sich aber der Vater um die beiden gekümmert. Die Verteidigerin des Pensionisten verwies auf widersprüchliche Angaben der Stiefenkelin in ihren Befragungen. Sie habe „drei oder vier völlig verschiedene Versionen der Geschichte erzählt“.

Das Mädchen hatte sich zunächst seiner Schwester anvertraut, über deren Freundin schließlich die Mutter von den Vorfällen erfuhr und mit dem Kind Anzeige erstattete. Dass sie zuvor nichts über die Vorfälle gesagt haben, begründen die Mädchen damit, dass sie Angst hatten, ihren Vater nicht mehr sehen zu dürfen, sagte die Mutter. Der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit vertagt, um ein Gutachten über die Aussagetüchtigkeit des Opfers einzuholen und die ältere Schwester als Zeugin zu befragen.