Johann Nikolaus Mädl und eine Bewohnerin des Caritas-Heims
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Soziales

Erster Pflegelehrling des Landes

Die Pflegelehre ist eine Maßnahme, mit der man Pflegekräftemangel begegnen will. Diese ist seit Herbst 2023 in Österreich möglich. Am Donnerstag wurde der erste Pflegelehrling des Burgenlandes vorgestellt: Johann Nicolas Mädl aus Neusiedl am See.

Mädl wird im März seine Ausbildung im Caritas Haus St. Nikolaus in Neusiedl am See starten. Der 19-Jährige wird bei der Caritas eine dreijährige Ausbildung zum Pflegeassistenten absolvieren, das Haus lernte er bereits als Zivildiener kennen. Dabei wurde sein Interesse für den Pflegeberuf geweckt. „Da habe ich gemerkt, das wäre eigentlich voll etwas für mich“, erzählte Mädl. Ihm gefielen die Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und er finde die Atmosphäre im Haus voll super.

Johann Nikolaus Mädl und eine Frau im Rollstuhl
ORF/Elisabeth Pauer
Im Haus St. Nikolaus lernte Mädl als Zivildiener den Pflegeberuf kennen

Auch Praktika in anderen Institutionen

Ein Pflegelehrling muss während seiner Ausbildung auch verschiedene Praxisbereiche durchlaufen. Neben seiner Ausbildung im Pflegezentrum in Neusiedl am See wird Mädl Praktika in der Klinik in Kittsee, im Bereich mobile Hauskrankenpflege und auch in der Behindertenarbeit absolvieren. Die Caritas organisiert das alles, zwei ausgebildete Praxisanleiterinnen begleiten den Lehrling. Die Berufsschule wird der derzeit einzige Pflegelehrling des Landes wird in St. Pölten besuchen, weil es diese für die Pflegelehre im Burgenland nicht gibt.

Melanie Balaskovics, Johann Nikolaus Mädl und Andreas Wirth
ORF/Elisabeth Pauer
Caritas-Direktorin Balaskovics, Pflegelehrling Mädl und WK-Präsident Wirth

Balaskovics: „100-prozentige Job-Garantie“

Nach Beendigung seiner Ausbildung, muss sich Mädl wohl keine Sorgen machen, einen Arbeitsplatz zu finden. Das sei heutzutage sicherlich ein Beruf mit 100-prozentiger Job-Garantie, sagte so Caritas-Direktorin Melanie Balaskovics. Der Wirtschaftskammer war es ein Anliegen, den neuen Lehrberuf ins Leben zu rufen. Denn man wisse, „dass Not am Mann, an der Frau ist“, sagte der Präsident der Wirtschaftskammer Burgenland, Andreas Wirth. 2030 werde man 100.000 Pflegekräfte mehr in Österreich brauchen. Man müsse also auf allen Wegen versuchen, Lehrlinge und Fachkräfte zu lukrieren.