Rund 3.600 Kinder im Burgenland besuchen die Unterstufe eines Gymnasiums und rund 7.100 Kinder gehen in eine Mittelschule. Wenn es um die Frage geht, wie es nach der Unterstufe schulisch weiter geht, dann haben die Jugendlichen im Bezirk Oberwart die Qual der Wahl: Die HTL in Pinkafeld, die Bundesanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) in Oberwart, die Höhere Lehranstalt mit speziellen Ausbildungszweigen in Pinkafeld und Oberwart, die HAK und Handelsschule in Oberwart und drei Gymnasien mit Oberstufe im Bezirk – all diese Schulen werben um Schülerinnen und Schüler der achten Schulstufe.
HTL profitiert vom Alleinstellungsmerkmal
Die HTL habe ein Alleinstellungsmerkmal und sei immer eine gesetzte Bank, erzählte die Direktorin der Netzwerkmittelschule Markt Allhau, Daniela Hallemann. Bei den anderen Schulen sei es schwieriger, diese müssten ihre Schwerpunkte herausarbeiten und ihre Angebote genau differenziert den Kindern klarmachen.
Zeit für Schuleinschreibungen
Bis zu 14 Schulen bei Info-Abenden an Mittelschulen
Das betrifft vor allem die ehemalige HLW oder HBLA. Während Pinkafeld nun den Fokus auf Gesundheitsberufe legt, bedient die Höhere Lehranstalt in Oberwart mit Tourismus, Mode, der klassischen HLW und dem begehrtesten Zweig Produktmanagment vier Ausbildungszweige. Andreas Lonyai ist der Direktor des Businesscampus, dazu gehört auch die Handelsakademie, für die es bedeutend schwerer ist, Schüler zu gewinnen. Für Schulen, bei denen es in überschaubarer regionaler Distanz ein gleichartiges Angebot gebe, sei es natürlich schwieriger geworden, so Lonyai. Bei Informationsabenden in Mittelschulen sei es durchaus üblich, dass bis zu 14 Schulen dabei seien, die eine Handvoll Schülerinnen und Schüler informieren dürften.
Für die weiterführenden Schulen sei die Menge der Schüler aufgeteilt auf die Schulen natürlich ein schwieriges Problem, sagte der Direktor der Mittelschule Kohfidisch Helmut Kainz: „Aber ein Vorteil für unsere Schülerinnen und Schüler ist es, dass sie ein großes Angebot haben.“
Gymnasien haben es bei Mittelschülern schwer
Im Tauziehen um die Schülerinnen und Schüler der Mittelschulen haben die Gymnasien einen schweren Stand. Von der Mittelschule Markt Allhau wechselt im Herbst nur eine Schülerin in die Oberstufe nach Oberschützen. „Es ist der schnellste Weg zur Matura und die Matura öffnet die Tür für den Rest der Welt“, betonte aber die Direktorin des BG/BRG Oberschützen Ingrid Weltler-Müller.
Im benachbarten Wimmer Gymnasium freut man sich heuer über steigende Anmeldungen in der Unterstufe. Um neue Schüler für die Oberstufe zu bekommen, muss das Gymnasium ebenfalls auf Schwerpunkte setzen. Oberstufenformen in der AHS müsse man sehr gut erklären, meinte der Direktor des Wimmer Gymnasiums, Klaus Pahr: „Unser Musikangebot und Kommunikation ist da natürlich eine spannende Sache, aber es ist eine Herausforderung.“ Auch wenn die berufsbildenden Schulen besser gebucht sind: Plätze gibt es noch in jeder Schule.