Yuliia Rodionova stammt aus der Nähe von Kiew und arbeitete in der 270.000 Einwohner-Stadt Schytomyr als Kosmetikerin, ihr Mann Sergej als Taxifahrer. Seit Kriegsbeginn ist der 38-Jährige an der Front. „Ich habe meinen Vater schon seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Wir sind aber regelmäßig über das Internet im Kontakt. Er erzählt, dass die Situation an der Front immer schwieriger wird“, so die 17-jährige Anhelina Rodionova.
Ukrainische Familie in Eisenstadt
Millionen Menschen sind seit dem Krieg in der Ukraine auf der Flucht. Viele Frauen und Kinder zittern um ihre Männer und Väter, die in den Krieg ziehen mussten. Auch Zlata und Anhelina warten auf ihren Papa – und zwar in Eisenstadt.
Sehnsucht nach der Heimat
Die Leute in Österreich seien sehr freundlich und würden sich immer wieder erkundigen, wie es ihr und ihrer Familie ginge, so Mutter Yuliiaa. Ihre Tochter Anhelina schnuppert in der Polytechnischen Schule in Eisenstadt in das Friseurhandwerk. Vor allem verbessert sie dort ihre Deutschkenntnisse. Parallel dazu besucht die Jugendliche online ihre alte Schule in der Ukraine, die sie dieses Jahr mit der Matura abschließen wird.
Die Schule sei ein wichtiger Ort für Integration, da hier Freundschaften fürs Leben entstehen könnten, sagte Wolfgang Berghofer von der Polytechnischen Schule in Eisenstadt. Zu Hause in der Wohnung in Eisenstadt bleibt die Familie meist für sich. Anhelina lernt und schläft im Ess- und Wohnraum. Zlata und ihre Mutter teilen sich ein Zimmer. In der Ukraine hatte die Familie eine große Wohnung, viele Freunde und viele Hobbies. Gründe, weshalb die Familie gerne wieder in ihre Heimat zurückkehren würde.