„Die EU ist nicht nur ein künstliches Gebilde, sondern die EU hat mit den Menschen vor Ort zu tun“, meinte Zsifkovics. Er könne als Diözesanbischof die Anliegen, Fragen und auch die Kritik von der Basis bei der EU einbringen. Das sei sicher auch eine seiner Aufgaben. „Wir Burgenländer sind in erster Linie große Nutznießer dieser Europäischen Union, denn wir sind sozusagen vom Rand in die Mitte gerückt und durch die vielen Förderungen natürlich auch vom Armenhaus, zu einer wohlhabenden Region geworden“, meinte der Bischof.
Positives und Kritik einbringen
Es sei wichtig, dass man die Themen und Werte der EU und alles das, was sie positiv ausmache, verstärke und den Menschen auch übersetze. Aber auch die Kritik und Fehlentwicklungen sollte man zum Wohle der EU auch ansprechen und einbringen, so Zsifkovics: „Es ist heute wichtig, nicht über die EU zu reden, sondern mit der EU und in der EU zu reden.“
Sorge vor Spaltung der Gesellschaft
Die EU-Wahlen sehe er einerseits mit großer Hoffnung, „dass dieses positive Projekt gut weitergeht“ andererseits mache ihm Sorge, dass sich viel an Populismus breit mache, der die Gesellschaft zu spalten versuche, so der Europabischof. Es sei deshalb die Aufgabe von Politik, Kirche, NGOs und aller, „für das gemeinsame Haus Europa“ zu arbeiten und alles in die Waagschale zu werfen, um positive Dinge voranzubringen, einzubringen und den Menschen zu übersetzen. „Da habe ich eine große Bitte an die Politik und an die Politiker, dass sie das auch wirklich in ihrer täglichen Aufgabe für die Menschen tun“, sagte Zsifkovics.