Tupperparty in Markt Allhau
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Wirtschaft

Tupper bleibt im Burgenland beliebt

Österreich ist, umgelegt auf die Bevölkerung, lange Zeit Weltspitze bei Tupper-Partys gewesen. Im Landesmuseum gab es einst sogar eine Ausstellung über dieses Kunststoffgeschirr. Vergangenes Jahr geriet Tupperware in finanzielle Schwierigkeiten, im Burgenland hat das Plastikgeschirr aber noch immer Fans.

Eine Social-Media-Umfrage des ORF Burgenland zeigte, dass 98 Prozent Tupperware noch kennen. Sieben Prozent gaben an, das Geschirr heute nicht mehr zu verwenden. 600 nahmen an der Umfrage teil. Claudia Wiednig ist seit mehr als 20 Jahren Beraterin bei Tupperware. Bei einer Tupperparty in Markt Allhau demonstrierte sie das Sortiment.

Tupperware: Kult aus Plastik

Tupperware wurde lange als gelebte Alltags- und Volkskultur gesehen. Im Landesmuseum Eisenstadt hat es sogar einmal eine Tupperparty als Teil einer Sonderausstellung gegeben. Eine aktuelle Studie zeigt, was nach den finanziellen Problemen von Tupperware aus den Partys geworden ist.

Der Kunststoff, der lange hält, überzeugt offenbar auch in Zeiten, in denen Plastik in Verruf geraten ist. Sie könne Dinge, die sie nicht mehr brauchen könne, an ihre Beraterin zurückbringen und das werde dann recyclt, sagte Theresa Resch aus Markt Allhau. Ingrid Erdely schätzt die Langlebigkeit des Geschirrs, sie habe teilweise noch Stücke, die 40 Jahre alt seien.

Tupperware 2023 in der Krise

Für die Teilnehmerinnen bei der Tupper-Party in Markt Allhau war der soziale Aspekt genauso wichtig wie das Geschirr. Nichtsdestotrotz leidet das Geschäftsmodell der Verkaufspartys zu Hause. Auch die Konkurrenz von billigem Plastikgeschirr im Supermarkt setzt Tupperware zu. Vergangenes Jahr konnte die in den 1950er-Jahren populär gewordene Firma nur mit einer Umschuldung in letzter Minute die Insolvenz verhindern.

Wiednig: Geschäfte im Burgenland laufen gut

Im Burgenland will man davon nur wenig bemerkt haben. Die Geschäfte würden gut laufen, so Wiednig. Mit der CoV-Pandemie habe sich sehr viel verändert, seither seien auch die „WhatsApp“-Tupper-Partys aufgekommen. Zu Beginn hätten sie und ihre Kolleginnen sich gedacht, dass das Geschäft jetzt gar nicht mehr gehe, doch es sei eigentlich das Gegenteil der Fall gewesen. Die Leute hätten sie angerufen und nach Artikeln gefragt, weil sie wieder viel mehr gekocht hätten, so die Beraterin.