Geldbörserl
APA/Monika Skolimowska
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SOZIALES

45 Tage ohne Gehalt: Equal Pay Day am Valentinstag

Mit dem Aschermittwoch und dem Valentinstag fällt heuer auch der Equal Pay Day zusammen. Von Jahresbeginn bis zum 14. Februar haben Frauen im Burgenland symbolisch gesehen gratis gearbeitet, wenn man ihr Jahresgehalt jenem der Männer gegenüberstellt.

12,4 Prozent beträgt der „Gender Pay Gap“, also die Differenz der Einkommen von Frauen und Männern, im Schnitt. Umgerechnet sind das rund 45 Arbeitstage, die Frauen im Burgenland kostenlos arbeiten. Das hat das Frauennetzwerk „Business and Professional Women“ berechnet. Seit 2009 ermittelt das Netzwerk den Equal Pay Day in ganz Österreich.

Burgenland im Mittelfeld

Durchschnittlich 5.800 Euro brutto verdienen Frauen pro Jahr weniger als Männer, so die Studie. Sie stützt sich dabei auf den Einkommensbericht der Statistik Austria von 2022. Erfasst werden ganzjährig Vollzeitbeschäftigte. Im Bundesländervergleich hat Wien die kleinste Einkommensschere, Vorarlberg wiederum die größte. Das Burgenland liegt beim Equal Pay Day genau im Mittelfeld.

Eisenkopf: Höhere Löhne Gebot der Stunde

Angesichts der explodierenden Preise rücke das Thema der fairen und gerechten Entlohnung von Frauen dringender denn je in den Vordergrund, betonte Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ). Angesichts dieser Entwicklungen seien flächendeckend höhere Löhne das Gebot der Stunde. Das Burgenland habe mit der Einführung des Mindestlohns einen wichtigen Schritt gesetzt, um die Einkommenssituation von Frauen zu verbessern. Auch der Ausbau der Kinderbetreuung sei eine wichtige Entlastung und das Burgenland liege beim Thema Kinderbetreuung österreichweit im Spitzenfeld.

Schneider-Wagentristl: Nur langsame Verbesserung

Der Equal Pay Day am 14. Februar entspreche im Vorjahresvergleich einer Verbesserung von zwei Tagen, erklärte ÖVP-Frauensprecherin Julia Schneider-Wagentristl. Das zeige, dass die vielen Bemühungen zwar endlich Früchte tragen würden, die Verbesserungen aber nur sehr langsam vorangingen. Man müssen gemeinsam daran arbeiten, dass sich die Lohnschere schließe und Frauen bei gleicher Qualifikation auch die gleichen Möglichkeiten hätten, so Schneider-Wagentristl. Sie kritisierte, dass bei neu gegründeten landeseigenen Unternehmen die Geschäftsführerpositionen „fast ausschließlich männlich“ besetzt worden seien.