Markus Ulram und Johannes Mezgolits
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Politik

ÖVP fordert drei Monate Gratis-Strom

Nachdem ein Gericht in Tirol festgestellt hat, dass der dortige Landes-Energieversorger unzulässig Preise erhöht hatte, fordert die ÖVP die Arbeiterkammer auf, auch die Preise der Burgenland Energie zu prüfen. Außerdem will die ÖVP drei Monate Gratis-Strom.

Eine sofortige Preissenkung in Form von drei Monaten Gratis-Strom für die Kundinnen und Kunden der Burgenland Energie, so lautet die Forderung der ÖVP Burgenland. Damit würde man als Landesenergieversorger den Menschen sofort unter die Arme greifen und unnötige Übergewinne vermeiden, sagte ÖVP-Klubobmann Markus Ulram bei einer Pressekonferenz am Freitag. Die Burgenland Energie würde Rekordgewinne schreiben, der selbst erzeugte Strom aber nicht zur Gänze in den heimischen Steckdosen landen, sondern teuer weiterverkauft werden. Die ÖVP sei der Meinung, dass diese Gewinne den Kundinnen und Kunden zurückgegeben werden müssten, so Ulram.

ÖVP: AK soll aktiv werden

In Tirol habe die Arbeiterkammer den Landesenergieversorger TIWAG verklagt und den Prozess gewonnen, hieß es von der ÖVP. Laut Gericht waren die Preiserhöhungen dort unzulässig. Der Strompreis in Tirol wird nun deutlich gesenkt und Kunden bekommen Geld von der TIWAG zurück – mehr dazu in Strompreiserhöhung 2022 war nicht erlaubt.

Auch im Burgenland erwarte sich die ÖVP angesichts dieses Gerichtsurteils nun ein Eingreifen der AK, um die Preise der Burgenland-Energie genau zu prüfen, sagte ÖVP-Landtagsabgeordneter Johannes Mezgolits. Diese habe bis jetzt nur zugesehen. AK-Präsident Gerhard Michalitsch bezeichnete die Forderung der ÖVP allerdings als eine reine Wahlkampf-Masche.

Sharma: Vergleich mit Tirol falsch

Laut Burgenland Energie ist der Vergleich mit Tirol völlig falsch. Im Unterschied zur TIWAG habe man Kunden nicht gekündigt. „Die Fakten zeigen zudem, dass durch fünf große Entlastungsmaßnahmen Burgenland Energie von allen Landesenergieversorgern der günstigste Anbieter war“, betonte Burgenland-Energie-Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma in einer Presseaussendung am Freitag.

Die SPÖ Burgenland wiederum nahm die türkis-grüne Bundesregierung in die Pflicht. Diese habe abseits des Energiepreisdeckels zu wenig gegen die Teuerung unternommen, kritisierte Klubobmann Roland Fürst.