Der Kärntner Gerhard Gucher übernahm 1998 die Geschicke des Burgenland-Tourismus. „Niemand will einen Karriereknick in Kauf nehmen, deshalb hab ich mich im Burgenland beworben, denn ich will, dass es weiter steil bergauf geht“, sagte er bei seinem Amtsantritt.
Marke Burgenland neu positioniert
Danach positionierte er die Marke Burgenland in der Tourismuswerbung neu. Gucher, der eigentlich gelernter Elektrotechniker ist, setzte auf den Thermaltourismus ebenso wie auf die Themen Kultur, Sport und Kulinarik. Unter ihm wurden neue Werbelinien kreiert. Das Burgenland präsentierte sich verstärkt auf Messen im In- und Ausland.
Das Burgenland-Logo auf Fußball-Dressen
Gucher ist Mitinitiator des Surf Openings, bewarb den Rad- und Reittourismus und positionierte die Thermen als Leitbetriebe im Land. Weiter nutzte er die Fußball-Europameisterschaft 2008 als Werbeträger für das Burgenland.
Jobwechsel nach zwölf Jahren im Burgenland
Zwölf Jahre lang managte er den Burgenland-Tourismus, dann wechselte Gucher zur VAMED Vitality World mit aktuell 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Nun tritt er in den Ruhestand. Sein Nachfolger bei der VAMED Vitality World ist der Geschäftsführer der St. Martins Therme und Lodge, Klaus Hofmann – mehr dazu in Hofmann folgt Gucher bei Vamed Vitality World.
„Es ist sehr viel gelungen“
Über seine langjährige Tätigkeit im Tourismus zog Gucher am Mittwoch im „Burgenland heute“-Interview Bilanz. „Gelungen ist die Positionierung – die Sonnenseite Österreichs. Das kann man uns nicht wegnehmen. Wir sind ein besonderes Bundesland. Und mit dieser Marke, mit dieser Positionierung, wo wir in Österreich eine Alleinstellung haben, ist sehr viel gelungen. Die Stärken verstärken war immer mein Ziel und das ist uns relativ gut gelungen“, meinte Gucher im Gespräch mit Elisabeth Pauer.
Der Tourismus habe sich im Laufe der Jahre gewandelt. Die Aufenthaltsdauer sei kürzer geworden. Angesprochen darauf, ob er glaube, dass Thermenurlaube noch eine große Zukunft haben, angesichts der Tatsache, dass ein solcher Urlaub teilweise zum Luxusurlaub geworden sei, meinte Gucher:
Ehemaliger Tourismuschef Gucher im Interview
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„Die Qualität setzt sich immer durch, egal in welcher Branche. Und wir in der Thermenwirtschaft haben viele neue Themen gesetzt. Die VAMED Vitality World war die erste unter meiner Führung, die eine Business Class eingeführt hat. Das ist nicht billig, aber die Leute schätzen es, wenn sie Service haben, sich nicht anstellen müssen beim Hineingehen. Also all diese Dinge, die machen sich für den Besucher bezahlt, aber auch natürlich für uns, fürs Geschäft“, so Gucher.
Zeit mit Enkel verbringen
Seine nunmehr frei gewordene Zeit will der 73-Jährige seiner Familie, vor allem seinem Enkel widmen. Langweilig werde ihm in der Pension keinesfalls werden, er wolle auch weiterhin seine Spuren im Burgenland hinterlassen, so Gucher.