Umwelt

Neusiedler See: Neuer Anlauf für Großprojekt

Die ungarische Regierung hält trotz umfangreicher Proteste weiter am touristischen Megaprojekt in Fertörakos, auf der ungarischen Seite des Neusiedler Sees, fest. Die Regierung hat zum mittlerweile dritten Mal eine Genehmigung für das umstrittene Vorhaben erteilt.

Es ist ein neuer Anlauf der rechtsnationalen Regierung in Ungarn um das Großprojekt. Die beiden vorherigen Genehmigungen hatte ein Gericht in der westungarischen Stadt Györ aus Umweltschutzgründen „kassiert“, berichtete das Onlineportal „SzMo.hu“ am Dienstag.

Schwere Umweltschäden für Schutzgebiet befürchtet

Dennoch startete die Regierung einen neuen Anlauf, um die laut Kritikern mit schweren Umweltschäden einhergehende touristische Investition zu realisieren. Entstehen sollen an dem unter Natura-2000-Schutz stehenden Westufer ein Jachthafen, ein Hotel, Parkplätze und 26 Appartement-Häuser – mehr dazu in Ungarn schreibt Projekt Fertörakos neu aus.

Fertörakos Mega Bauprojekt
Greenpeace
Mitte Juli 2022 wurde das Großprojekt vorerst gestoppt

Die ungarische Vereinigung „Freunde des Neusiedler Sees“ hat die Genehmigung angefochten, sodass die Angelegenheit erneut vor dem Györer Gericht behandelt werden soll. Die österreichische Bundesregierung und auch die Landesregierung des Burgenlandes übten von Anfang an immer wieder heftige Kritik an dem Großprojekt.

Petrik: „Alle Möglichkeiten ausschöpfen“

„Wir protestieren schon seit Bekanntwerden dieses Mega-Baus und werden alle Möglichkeiten auf EU-Ebene ausschöpfen, um dieses Großprojekt doch noch zu verhindern – und sei es durch ein Vertragsverletzungsverfahren. Umwelt und Welterbe werden hier leichtfertig aufs Spiel gesetzt“, sagt dazu Regina Petrik, Klubobfrau der Grünen.

Dafür ernten die Grünen heftige Kritik von der FPÖ. Die Grünen würden gar die Beziehung zwischen dem Burgenland und Ungarn gefährden, hieß es von den Freiheitlichen.