Für die Wasserstoffproduktion wird Wasser und Strom benötigt. Der Strom spaltet das Wassermolekül H2O in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff auf. Der Wasserstoff kann relativ einfach verflüssigt, gespeichert und nach Bedarf als Energieträger eingesetzt werden. Wenn der Strom aus erneuerbarer Energie gewonnen wird, sei der Wasserstoff eine ökologisch saubere Alternative zu Erdöl und Erdgas, sagte Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie.
Wind- und Sonnenenergie speicherbar machen
Das Energieunternehmen steht gemeinsam mit dem Verbund hinter dem 500-Millionen-Euro-Projekt, an dem sich später auch noch Partner aus der Industrie und Netzbetreiber beteiligen sollen. Am Ende werde im Burgenland erstmals im großen Stil ein eigenes Gas erzeugt, so Sharma. Das wolle man für erneuerbare Wärme im Burgenland, aber auch für die Industrie, die Gas benötigt.
Man wolle aber damit auch die Versorgungssicherheit erhöhen, indem man Wind- und Sonnenstrom saisonal speichert und dann nutze, wenn es gerade keinen Wind gebe und die Sonne nicht scheine, so Sharma. Im Endausbau soll die Anlage 40.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr erzeugen, ein Drittel des österreichischen Bedarfs.
Keine Grundwasserprobleme durch Wasserverbrauch
Der Bauernbundobmann des Bezirks Neusiedl am See, Werner Falb-Meixner, befürchtet, dass der Grundwasserspiegel wegen des hohen Wasserbedarfs der Anlage sinken könnte. Kein Grund zur Sorge hieß es dazu vom Wasserleitungsverband Nord.
Laut Obmann Ernst Edelmann benötigt die Anlage im Endausbau nur rund drei Prozent jener Wassermenge, die die Landwirte aus den rund 6.000 genehmigten Feldbrunnen in der Region entnehmen dürfen. Der Baubeginn ist für 2025 geplant.