Krankenhaus Oberwart
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Politik

Geburtenverlegung als Politikum

Die ÖVP Burgenland hat am Donnerstag kritisiert, dass in den vergangenen Tagen im Spital Oberwart geplante Geburten wegen Personalmangels in andere Spitäler verlegt werden mussten. Die Gesundheit Burgenland sprach dagegen von einer unverantwortlichen öffentlichen Skandalisierung einer Krankenstandssituation.

Die Geburtenverlegungen seien ein „Einschnitt in die Gesundheitsversorgung“ und das zeige, dass die Versorgung „nicht mehr gewährleistet“ sei, meinte ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas bei einer Pressekonferenz. Die Gesundheit Burgenland wies das zurück. Wegen mehrerer Krankenstände bei den Hebammen seien drei Geburten verlegt worden.

Öller: Im Einvernehmen mit werdenden Eltern

Fazekas forderte eine Ausweitung der Diensträder in Oberwart und monierte, dass die Öffentlichkeit nicht über den Personalengpass informiert worden sei. Franz Öller, kaufmännischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, hielt dazu fest, dass die Verlegungen im Einvernehmen mit den werdenden Eltern erfolgt seien. Die Kinder kamen dann in Oberpullendorf, Eisenstadt und im steirischen Hartberg zur Welt. In Zusammenarbeit mit den geburtshilflichen Abteilungen der anderen von der Gesundheit Burgenland betriebenen Spitäler habe man bereits eine Lösung gefunden. Der Kreißsaal in Oberwart sei offen.

Betriebsrat wehrt sich gegen ÖVP-Kritik

Auch Dietmar Ochsenhofer, Vorsitzender des Zentralbetriebsrats der Gesundheit Burgenland und Betriebsratsvorsitzender der Klinik Oberwart, wies die ÖVP-Kritik am Donnerstag zurück. Betriebsrat und Geschäftsführung würden bereits seit einiger Zeit daran arbeiten, sich personell so aufzustellen, dass man auch vermehrte Krankenstände ausgleichen könne. Ochsenhofer wies darauf hin, dass an der FH-Pinkafeld ein eigener Hebammen-Studienlehrgang geschaffen worden sei und meinte, dass man im Hinblick auf die Eröffnung der neuen Klinik Oberwart im Mai bereits verstärktes Interesse aus dem Hebammenbereich merken würde.

SPÖ: Parteipolitik auf Rücken des Spitalspersonals

Es sei bezeichnend, dass aus unglücklichen Umständen – nämlich gleichzeitigen Krankenständen – Parteipolitik auf dem Rücken des Spitalspersonals gemacht werde, meinte SPÖ-Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein zum ÖVP-Vorwurf.