Baustelle beim Lisztzentrum in Raiding
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Kultur

Liszt Festival im Umbruch

Das Liszt Festival Raiding ist im Umbruch. Bereits vergangenen November wurde der Start für den Um- und Zubau des Lisztzentrums gegeben, derzeit wird die Baustelle eingerichtet. Bei den Konzerten ging man von einer Kalenderjahr- zu einer Schuljahrplanung über.

2006 wurde neben dem Geburtshaus von Franz Liszt in Raiding ein modernes Konzerthaus errichtet. Die Akustik des Konzertsaales mit 600 Sitzplätzen wird von Publikum sowie Musikerinnen und Musikern gleichermaßen geschätzt. Damit das so bleibe und Raiding weiterhin der Standort der Liszt-Pflege schlechthin sei, würden Lisztzentrum und Museum um- und ausgebaut, sagte Landeshauptmann, Kulturreferent Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Geburtshaus von Franz Liszt in Raiding
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Auch das Geburtshaus von Franz Liszt wird restauriert

Investition von 6,1 Millionen Euro

Das Budget beträgt 6,1 Millionen Euro. Die baulichen Maßnahmen in Raiding haben schon begonnen, so Doskozil. Mit dem Zubau zum Konzerthaus werden etwa eine Ausstellungsfläche und Lagerräume geschaffen. Das Geburtshaus Liszts wird in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt restauriert – zumal auch Originalbemalungen entdeckt wurden – und auch die Außenanlage wird teilweise neu gestaltet. Sowohl bei den Kosten als auch zeitlich sei man im Plan, die Arbeiten sollen im März 2025 abgeschlossen sein.

Abendkonzerte bereits ab 18.30 Uhr

Auch das Festival selbst werde neu ausgerichtet, kündigte Intendant Johannes Kutrowatz an. Er sprach bei einer Pressekonferenz am Donnerstag von einem „Programm der Superlative“: „Es ist Champions League. Wer in Raiding auftritt, gehört zu den Besten weltweit.“ Im Zuge der Neuorientierung wurde auch das Publikum zu seinen Wünschen befragt. „Wir stellen zunächst einmal die Struktur des Festivals um“, so Kutrowatz. Bei der Planung ist nun nicht mehr das Kalenderjahr, sondern das Schuljahr entscheidend. Aufgrund der Publikumsbefragung werden die Konzerte künftig bis auf wenige Ausnahmen bereits um 18.30 Uhr – und nicht wie bisher erst um 19.30 Uhr – beginnen.

Pressekonferenz im Lisztzentrum in Raiding
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Bekanntgabe der Neuerungen bei einer Pressekonferenz in Raiding

Lisztfestival nur mehr im Oktober

Ab Herbst 2024 wird das Lisztfestival nur mehr im Oktober rund um Liszts Geburtstag stattfinden. Im Dezember gibt es Konzerte für Familien, im März Barocktage, im April das Brass Fest und im Juni Summer Concerts, kündigte Kutrowatz an: „Es sind wirklich Spitzenensembles zu Gast.“

Bei den Barock Jazz Tagen (15. bis 17. März 2024) werden etwa das Barucco Originalklangorchester und das Radio String Quartet erwartet. Beim Brass Fest (26. bis 28. April 2024) sind unter anderem Joseph Haydn Brass und die Original Woodstock Musikanten zu hören. Im Juni stehen beim Liszt Festival die Divinerinnen oder das Ensemble Minui auf der Bühne. Auch Stammgäste wie das Janoska Ensemble sind dabei.

40 Jahre Klavierduo Kutrowatz

Hinzu komme noch eine Serie von Sonderveranstaltungen, die bereits am 2. März mit Kino im Lisztzentrum beginnt. Am 18. April wird in Wien die Saison 2024/25 vorgestellt, am 8. Juni feiern die Brüder Kutrowatz „40 Jahre Klavierduo“: „Ein Gala-Konzert, auf das wir uns schon riesig freuen“, so Johannes Kutrowatz. An Liszts Sterbeort Bayreuth bekommt das Festival im August ein zweites Standbein.

Laut dem Kaufmännischen Leiter Thomas Mersich ist die Entwicklung des Liszt Festivals eine „Erfolgsgeschichte“. Seit 2006 habe sich die Zahl der Konzerte verdreifacht, im Jahr 2024 werden 30 Events organisiert. Bei den Besucherzahlen ist geplant, die 10.000er-Grenze zu überspringen, so Mersich.