Talentschmiede Neudörfl
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Wirtschaft

Mit „Talenteschmiede“ gegen Facharbeitermangel

Der Facharbeitermangel ist im Burgenland allgegenwärtig. Kaum eine Branche kämpft nicht mit Nachwuchssorgen. Lösungsansätze sind gefragter denn je. In Neudörfl begegnet man diesem Problem jetzt schon in der Mittelschule. Dafür wurden vor rund eineinhalb Jahren eigene Schwerpunktklassen geschaffen, um Jugendlichen Lehrberufe näherzubringen.

Mehr als 2.000 Arbeitsplätze und an die 50 verschiedene Lehrberufe gibt es in Neudörfl (Bezirk Mattersburg). Wie in den meisten anderen Gemeinden des Landes haben auch hier die örtlichen Betriebe Nachwuchsprobleme. Dem möchte auch die Gemeinde mit dem Projekt „Talenteschmiede“ entgegenwirken, sagt Bürgermeister und Mitinitiator Dieter Posch (SPÖ).

„Nutzen die Chancen, die es gibt“

„Wir brauchen Lehrlinge, wir brauchen Nachwuchs. Wir haben eine tolle Schule und das haben wir einfach verschränkt. Damit nutzen wir die Chancen, die es hier in Neudörfl gibt – für die Betriebe, die Industrie, das Gewerbe, mit den Schulen, mit engagierten Pädagogen zusammen. Und dann haben wir dieses Schulmodell entwickelt“, so Posch.

Talentschmiede Neudörfl
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Bei der „Talenteschmiede“ handelt es sich um einen im Burgenland einzigartigen Pilotversuch. Es sind Schwerpunktklassen, die im Rahmen des Unterrichts die Möglichkeit haben, Lehrberufe und heimische Unternehmen besser kennenzulernen. Davon würden beide Seiten profitieren, sagt Industriellenvereinigung-Burgenland-Präsidentin und Neudörfler-Geschäftsführerin Adelheid Adelwöhrer.

„Win-win-Situation“

„Dass man eben Jugendliche und die Unternehmen schon vernetzt in einem frühen Stadium und so zu einer Win-win-Situation kommt, einerseits den Jugendlichen die Möglichkeiten für später aufzeigt und andererseits können die Unternehmen die Jugendlichen schon kennenlernen“, so Adelwöhrer.

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Seitens der Bildungsdirektion erhofft man sich Verbesserungen in der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Betrieben. Längerfristig ist auch eine Ausweitung des Projekts geplant. Auch aus anderen Bundes- und Nachbarländern wurde bereits Interesse bekundet – ein entsprechendes EU-Region-Projekt dazu läuft.