Fliesenzentrum
ORF/Norbert Lehner
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Wirtschaft

Baunebengewerbe spürt Flaute am Bau

Die Bauwirtschaft befindet sich seit dem Vorjahr auf Talfahrt. Vor allem der Bau von Einfamilienhäusern ist wegen der hohen Baustoffpreise und der stark gestiegenen Zinsen eingebrochen. Das schlägt nun langsam auch auf das Baunebengewerbe durch.

Relativ unbeschadet überstehen Installateure und Elektriker die Flaute in der Bauwirtschaft. Sie profitieren vom Photovoltaik-Boom und vom Umstand, dass viele Haushalte die Heizungen tauschen. Wer sich eine PV-Anlage anschafft, lässt vorher oft das Dach sanieren. Das freut Dachdecker wie Manfred Janisch in Stegersbach (Bezirk Güssing). Er hat sich auf denkmalgeschützte Gebäude spezialisiert. Ein Dachdecker mit Schwerpunkt Einfamilienhaus habe es derzeit schwer, sagt Janisch. Sein Auftragspolster sei momentan etwas kleiner, aber er sei zuversichtlich, dass er im Frühjahr wieder gut starten könne.

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Gewerbebetriebe mit mehreren Standbeinen haben einen Vorteil

Fliesenleger Johann Horvatits in Oberwart erzielte im Vorjahr noch ein Umsatzplus von zehn Prozent – trotz des Rückgangs beim Neubau. Fliesenlegearbeiten in Neubauten seien in den vergangenen zwei Jahren um 50 Prozent zurückgegangen. „Aber was bei uns gestiegen ist, ist der Umbau“, so Horvatits.

Weniger Aufträge vom sozialen Wohnbau

Wichtiger Auftraggeber für das Baunebengewerbe ist der soziale Wohnbau. Siedlungsgenossenschaften wie die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) müssen auf die gestiegenen Zinsen und hohen Baustoffpreise reagieren. Die OSG habe im Vorjahr um 35 Prozent weniger Aufträge vergeben, sagt Vorstandsobmann Alfred Kollar: „Das wird sich im heurigen Jahr auswirken, und das wird auch Unternehmen Probleme bereiten. Ungeachtet dessen haben wir eben doch noch dieses verbleibende Stück an Optimismus, indem wir sagen, es wird weitergehen, es muss weitergehen, die Zinsenlandschaft wird sich verändern.“