Herbstgold Plakat
ORF
ORF
Kultur

Who’s who der Klassikzunft in Eisenstadt

Das Eisenstädter Herbstgold-Festival hat seine Pläne für dieses Jahr präsentiert. Intendant Julian Rachlin versammelt zum vierten Mal seit Amtsantritt 2021 von 11. bis 22. September das Who’s who der Klassikzunft in der burgenländischen Landeshauptstadt.

Die achte Ausgabe hat Rachlin unter das amouröse Motto „Verführung“ gestellt. „Ich möchte, dass sich die Künstler musikalisch austoben können“, unterstrich der Intendant seinen Ansatz bei der Auswahl der Musizierenden. Das Eröffnungskonzert gestalten etwa Martha Argerich mit dem „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns sowie das Chamber Orchestra of Europe mit zwei Symphonien von Hausgott Joseph Haydn. Ein Stammgast in Eisenstadt ist indes das Janoska Ensemble, das am 12. September mit dem Romni-Orchester 100 Gipsy Violins musiziert.

„Wichtig war uns, dass nicht nur die großen klassischen Komponisten dort gespielt werden, sondern dass man bis in die Romantik hinein geht, zum Teil auch in die ältere Musik, in die barocke Musik und dass wir das mischen mit zeitgenössischen Tendenzen, mit den Jazz- und Roma-Tendenzen, die sehr bekannt und beliebt sind in der Bevölkerung“, so Stefan Ottrubay, Vorsitzender der Esterhazy Privatstiftung.

Pressekonferenz in Wien
v.l.n.r.: v.l.n.r. Karl Markovics, Stefan Ottrubay, Barbara Rett, Julian Rachlin, Frantisek Janoska
Andreas Tischler / Vienna Press
Karl Markovics, Stefan Ottrubay, Barbara Rett, Julian Rachlin, Frantisek Janoska

Intendant Rachlin ist in seiner zweiten Profession als Violinist am 19. September mit Kollegen mit Werken von Beethoven und Penderecki zu hören. Und am anderen Ende des Programmbogens, am 21. und 22. September, steht Rachlin dann in seiner dritten künstlerischen Existenz, der des Dirigenten, am Pult zweier Klangkörper. Am ersten Abschlusstag spielt das Philharmonia Orchestra London mit ihm Mendelssohn und Mozart.

Tags darauf beendet das Jerusalem Symphony Orchestra, dem Rachlin als Chefdirigent vorsteht, unter anderem mit Mieczysław Weinberg die Festtage. „Es war mir sehr wichtig, das Orchester nach Österreich zu holen. Ich weiß nicht, ob es in seiner 86-jährigen Geschichte jemals hier gespielt hat“, betonte Rachlin die Bedeutung dieses Schritts in einer Zeit, in der Israel sich im Krieg mit der Hamas befinde.

Karl Markovics als Herbstgold-Debütant

Ein weiterer Herbstgold-Debütant ist Bryn Terfel, der am 13. September einen Liederabend vorstellt. Und auch Schauspielliebling Karl Markovics wird heuer erstmals beim Festival zu erleben sein. Am 15. September setzt er sich mit verbotener Musik aus der NS-Zeit auseinander und ist beim Festival auch in einer Gesprächsrunde zu hören. Es gehe ihm darum, zu einer Auseinandersetzung darüber anzuregen, was ein totalitäres Regime anzurichten imstande ist.