Zivildiener bei der Diakonie
ORF/Philip Dirnbeck
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Chronik

Kein akuter Mangel an Zivildienern

Zivildiener sind für viele Organisationen immens wichtig. Die Bewerbungen für freie Zivildienststellen sind aber rückläufig. In Oberösterreich etwa hat das Rote Kreuz große Probleme, die Stellen für April zu besetzen. Im Burgenland gibt es aber keinen akuten Mangel.

Egal ob im Rettungsdienst, in der Alten- und Krankenpflege oder im Büro: Zivildiener leisten in vielen Einrichtungen einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und sind nicht nur eine Unterstützung, sondern ein wichtiger Bestandteil des Personals. Einen Mangel an Zivildienern gibt es im Burgenland aktuell nicht.

Weniger Bewerbungen

Aber prinzipiell sei das Interesse die letzten Jahre rückläufig und gerade der Termin im April sei etwas schwierig zu besetzen, sagte Manuel Komosny vom Roten Kreuz Burgenland. Man merke natürlich auch die geburtenschwachen Jahrgänge ein wenig. Im Moment habe man beim Roten Kreuz Burgenland etwa 60 Prozent der Kapazität für April besetzt. Bewerbungen werden also weiterhin gerne entgegengenommen.

Werbeplakat für Zivildiener des Roten Kreuzes
ORF/Philip Dirnbeck
Rotes Kreuz wirbt um Zivildiener

Auch bei der Caritas Burgenland seien aktuell alle Positionen besetzt, so Lisa Herzlinger vom Caritas-Personalmanagement. Sie sehe aber schon eine Tendenz dazu, dass es weniger Bewerbungen gebe. Früher sei es so gewesen, dass sich die Interessenten schon ein Jahr im Vorhinein beworben hätten und jetzt habe man auch für den heurigen August und Herbst noch nicht sehr viele Bewerbungen. Man habe noch viel Platz, so Herzlinger: „Aber es gibt auch ganz oft ganz kurzfristige Bewerbungen und auf die bauen wir.“

Mundpropaganda funktioniert im Burgenland

Von einem akuten Problem mit Zivildienern will man im Burgenland nicht sprechen. Was hierzulande nämlich bestens funktioniert, ist die Weiterempfehlung von Zivildienststellen. Die allermeisten Zivildiener würden der Caritas nicht zugewiesen, sondern würden selbst wegen einer Zivildienststelle anfragen, so Herzlinger. Im Burgenland laufe ganz viel über Mundpropaganda und Empfehlungen.

90 Prozent der Zivildienststellen besetzt

Zivildiener in Österreich erhalten 585,10 Euro pro Monat plus zwölf Euro Verpflegungsgeld pro Tag. Im Burgenland sind rund 450 Zivildienststellen pro Jahr zu vergeben, 90 Prozent davon sind besetzt. Die Bereitschaft junger Männer, den Zivildienst zu leisten, ist im Burgenland also weiterhin hoch. Die geburtenschwachen Jahre sind aber deutlich zu spüren und werden die Situation auch in Zukunft schwierig machen.