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Wirtschaft

Erdäpfel und Zwiebeln deutlich teurer

Erdäpfel und Zwiebeln sind an sich ein billiges Gemüse. Aber in den vergangenen Monaten sind die Preise gestiegen. Zum einen inflationsbedingt, zum anderen aber wegen schlechter Ernten, und zwar europaweit.

Rund 50 Kilogramm Erdäpfel essen die Österreicherinnen und Österreicher durchschnittlich im Jahr. Heuer müssen sie dafür mehr bezahlen, denn in einigen Gebieten Europas war es heuer zu trocken, in anderen wiederum zu nass. Auch Josef Dorner, Erdäpfelbauer in Markt Sankt Martin (Bezirk Oberpullendorf) hat diese Erfahrung gemacht. „Es hat im Juni, Juli und August massive Niederschläge gegeben. Mir ist einiges durch Überschwemmungen verdorben – ich habe eine Fläche in der Größe eines Sportplatzes verloren. Das entspricht mehreren tausend Kilo. Das wird mir im Frühjahr fehlen, dann habe ich weniger zum Vermarkten“, so Dorner.

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Die Erdäpfelpreise werden normalerweise mit den Früherdäpfeln Anfang Sommer definiert. In der Folge sinken die Preise dann nach und nach. Heuer ist das nicht so, sagt Dorner. „Normalerweise fällt der Preis dann fast täglich, sodass es fast nicht mehr wirtschaftlich ist, Erdäpfelanbau zu betreiben. Heuer gab es eben diese Wetterereignisse, man hat später angebaut und es gab nicht mehr viel Überhang von alten Erdäpfeln – so hat man die Preise rauf gesetzt. Das hat es, seit ich Erdäpfel produziere, noch nicht gegeben“, so Dorner. Er verlangt für seine konventionell erzeugten Erdäpfeln ab Hof elf Euro für zehn Kilogramm.

„Ab 2024 keine rote Biozwiebel mehr da“

Teurer geworden sind auch Zwiebeln. Auch hier ist die Ernte in Europa heuer mager ausgefallen, sagt Biobäuerin Priska Stekovics aus Frauenkirchen (Bezirk Neusiedl am See). „Das letzte Jahr war ein sehr schwieriges Zwiebeljahr in ganz Europa. Es hat so viel geregnet, es gab sehr viel Mehltau. Und wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt, dass im Februar 2024 keine rote Biozwiebel mehr da sein wird, weil die Menge heuer nicht da war. Und wenn die Menge weniger wird, wird der Preis teurer“, so Stekovics.

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Rote Biozwiebel wird laut Priska Stekovics 2024 zur Mangelware

Haben die Bauern in den Vorjahren für konventionell erzeugte Zwiebeln gerade einmal zwei Cent pro Kilogramm erzielt, liegen die Erzeugerpreise jetzt bei rund 30 Cent pro Kilogramm.