In Lackenbach (Bezirk Oberpullendorf) erinnert seit 1984 ein Mahnmal an das schreckliche Schicksal, das die Roma und Sinti unter der Nazi-Herrschaft in Österreich erlitten. Auch fand an diesem Ort wieder eine Gedenkveranstaltung mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Kirche und aus den Volksgruppen statt, damit die Geschichte der rund 4.000 in Lackenbach inhaftierten Roma und Sinti nicht in Vergessenheit gerät.
Hergovich: Ohne Demokratie kein friedvolles Miteinander
Landtagspräsident Robert Hergovich verwies in seiner Rede auf die Bedeutung von Demokratie. Ohne sie könne es kein friedvolles und menschliches Zusammenleben geben. Man müsse hier und jetzt deutlich machen, dass Rassismus, Antisemitismus und Hass keinen Platz in der Gesellschaft und vor allem keinen Platz im Burgenland habe. Daher seien Gedenkveranstaltungen wie die in Lackenbach gerade heute von besonderer Bedeutung.
Die Volksgruppe der Roma und Sinti sei Teil der burgenländischen Identität, betonten der Zweite Landtagspräsident Walter Temmel, ÖVP-Volksgruppensprecher im Nationalrat Nikolaus Berlakovich und ÖVP-Volksgruppensprecher im Landtag Patrik Fazekas. Der Völkermord an den Roma und Sinti dürfe nicht in Vergessenheit geraten.
Schülerinnen und Schüler erinnern an Gräuel
Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Oberpullendorf sowie die junge Romni Alysea Nardai aus Oberwart thematisierten bei der Gedenkveranstaltung die unmenschlichen Zustände im Lager Lackenbach: „Genau hier wurden vor 83 Jahren Roma hindeportiert, um danach in Konzentrationslager oder andere Ghettos verfrachtet zu werden. Hier in dieser Gemeinde, hier in Lackenbach, wurden nachweislich 237 Personen umgebracht. Ich meine, Leute, das ist doch krank.“
Es sei wichtig, dass diese Veranstaltung in Lackenbach jedes Jahr auch gelebt werde, sagte Christian Klippl, Mitveranstalter und Obmann des Kulturvereins. Das sei ein ganz wichtiger Beitrag für das Land Burgenland. Am Ende der Gedenkveranstaltung fand die traditionelle Kranzniederlegung für die Opfer des NS-Regimes statt.