Hans Peter Doskozil
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Politik

Doskozil wird sich 2025 der Wiederwahl stellen

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wird bei der Landtagswahl 2025 wieder als Spitzenkandidat der SPÖ antreten – das hat Doskozil Montagfrüh auf Facebook bekanntgegeben.

Er habe immer betont, nur erneut zu kandidieren, „wenn die burgenländische Bevölkerung das will“. Dass dem so sei, zeige nun eine von der Partei in Auftrag gegebene Umfrage, wonach ihn 70 Prozent der Burgenländer bei einer Direktwahl wählen würden. „Ich werde mich 2025 mit großer Demut wieder um dieses Amt bewerben“, so Doskozil.

Umfrage ausschlaggebend für Entscheidung

Die SPÖ Burgenland bereitet sich auf die Landtagswahl 2025 vor. Der rote Landtagsklub hat die politische Stimmung im Burgenland, die Politik der Landesregierung und die Position von Landeshauptmann und SPÖ-Parteichef Doskozil abfragen lassen. Er käme bei einer Landeshauptmann-Direktwahl auf 70 Prozent. Er ist seit 2019 Landeshauptmann. Seit der Landtagswahl im Jahr 2020 gibt es eine SPÖ-Alleinregierung und die SPÖ hat die absolute Landtagsmehrheit.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil
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Am Montag war Landeshauptmann Doskozil zu Besuch in Stoob, zu seiner Ankündigung auf Facebook wollte er sich in einem Interview nicht äußern

Die Umfrage dient der SPÖ als Grundlage für einen Wahlkampf, auf den sich die Parteien im Burgenland bereits einstellen. Die Sozialdemokraten stellen im Burgenland seit der Landtagswahl 2020 eine Alleinregierung und verfügen im Landtag über die absolute Mehrheit. 2025 wählt das Burgenland einen neuen Landtag. Im September und Oktober ließ der SPÖ-Landtagsklub einen „Politischen Status quo“ abfragen. So heißt die Umfrage, die burgenlandweit vom Meinungsforschungsinstitut Public Opinion Strategies von Peter Hajek durchgeführt wurde. Befragt wurden telefonisch und online 1.000 Personen ab 16 Jahren. Die Schwankungsbreite beträgt 3,1 Prozent.

Zufriedenheit mit Entwicklung

50 Prozent der Befragten finden, dass sich die Dinge im Burgenland in die richtige Richtung entwickeln und bewerten die Stimmung damit besser als jene in Österreich (20 Prozent) und auf Europaebene (17 Prozent).

Sora Studie im Auftrag der SPÖ
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Hohe Zustimmung für Arbeit der Landesregierung

Die rote Landesregierung leistet für den überwiegenden Teil der Befragten gute Arbeit. Maßnahmen der Landesregierung gegen Teuerung werden überwiegend als hilfreich bewertet. Teuerung gilt laut Umfrage als wichtigstes politisches Thema. Gefolgt von Zuwanderung, Klimaschutz, Arbeitsplätzen und Gesundheit.

Sora Studie im Auftrag der SPÖ
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LH-Direktwahl: 70 Prozent für Doskozil

Bei einer – theoretischen – Direktwahl des Landeshauptmannes würde Doskozil 70 Prozent erzielen. In der Praxis wählt der Landtag den Landeshauptmann. Weit dahinter liegen ÖVP-Obmann Christian Sagartz mit 14 Prozent, FPÖ-Chef Alexander Petschnig mit elf Prozent, die neue Landessprecherin der Grünen Anja Haider-Wallner mit vier Prozent und Christoph Schneider (NEOS) – das Bündnis ist nicht im Landtag – mit einem Prozent.

Sora Studie im Auftrag der SPÖ
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Dass Doskozil nicht SPÖ-Bundesparteichef geworden, sondern Landeshauptmann geblieben ist, bewerten 61 Prozent der Befragten positiv für das Burgenland. 26 Prozent davon bewerten diesen Umstand als „sehr positiv“, 35 Prozent sehen es „eher positiv“. Die Verbleibenden sagen „negativ oder weiß nicht“. Unter befragten SPÖ-Wählerinnen und -Wählern finden es 51 Prozent „sehr“ und 40 Prozent „eher“ positiv für das Land, dass Doskozil geblieben ist.

SPÖ: Umfrageergebnisse sprechen für sich

Doskozil habe immer betont, er werde sich nur dann für eine weitere Periode als Landeshauptmann bewerben, wenn die burgenländische Bevölkerung das wolle, so die SPÖ-Landesgeschäftsführer Kevin Friedl und Jasmin Puchwein. Daran bestehe kein Zweifel mehr, die Umfrageergebnisse seien mehr als eindeutig.

Auch SPÖ-Klubobmann Roland Fürst sagte, er freue sich, mit so guten Werten für Doskozil und die Landesregierung in die anstehende Landtagswahl zu gehen.

Kritik von der ÖVP und FPÖ

Keine 24 Stunden nach dem für Doskozil unangenehmen SPÖ-Bundesparteitag brauche es scheinbar eine Imagepolitur, so ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas in einer Aussendung. Das zeige, wie hochnervös der Landeshauptmann ist. „Doskozil versucht mit einer von der SPÖ bestellten und bezahlten Umfrage das Stimmungsbild im Land zu verfälschen, um von der eigenen falschen Politik abzulenken“, sagte Fazekas.

FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig kritisierte vor allem die Asylpolitik des Landeshauptmannes und seinen Umgang mit der Flüchtlingskrise 2015, damals als Landespolizeidirektor.