Die Arbeiterkammervollversammlung am kommenden Mittwoch widmet sich auch dem Thema Demokratie. Die SORA-Studie wird dort vorgelegt. Es handelt sich um Auszüge aus dem Demokratie Monitor 2021, 2022 und 2023. Österreichweit befragt SORA dabei jährlich 2.000 Personen. Lediglich 23 Prozent der befragten Menschen im unteren Einkommensdrittel meinen, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird. Lediglich 18 Prozent fühlen sich im Parlament gut vertreten und auch nur 23 Prozent im unteren Einkommensdrittel meinen, dass sie etwas bewirken können, wenn sie sich beteiligen.
„Die Krisen der letzten Jahre haben sowohl die Einkommensungleichheit verstärkt als auch dieses Gefühl im unteren Drittel vom politischen System nicht mehr vertreten zu werden. Begonnen hat es schon länger. Wir sehen diese Entwicklung seit Anfang der 1990er Jahre. Und das hängt zusammen mit der Zunahme der ökonomischen Ungleichheit, die wir seit damals beobachten“, so Martina Zandonella von SORA.
Michalitsch fordert mehr Einkommensgerechtigkeit
Arbeiterkammerpräsident Gerhard Michalitsch bezeichnet die Studien-Ergebnisse als „besorgniserregend“. Betriebliche Mitbestimmung – Stichwort Betriebsräte – trage zur Stärkung der Demokratie bei. Michalitsch fordert Lohnabschlüsse, von denen untere Einkommensgruppen stärker profitieren und ist der Ansicht, dass in Zukunft mehr Einkommensgerechtigkeit herrschen müsse. Nur so könne man erreichen, dass sich auch Menschen im unteren Einkommensdrittel besser vertreten fühlen, so Michalitsch.
Die AK präsentiert die Studienergebnisse nicht ganz zufällig. Kommendes Jahr gibt es Arbeiterkammerwahlen. Für Michalitsch ein „positiver Beitrag zur Demokratie“.