Hinweistafel Ärztekammer Burgenland
ORF/Lukas Krenn
ORF/Lukas Krenn
Gesundheit

Ärztekammer warnt vor geplanter Gesundheitsreform

Die Ärztekammer äußert Bedenken gegen die geplante Gesundheitsreform im Zuge des Finanzausgleichs. Sie befürchtet eine Entmachtung in mehreren Bereichen, darunter die Stellenplankompetenz und das Mitspracherecht bei der Gründung von Ambulatorien.

Die Ärztekammer verschärft ihre Drohungen im Konflikt um die geplante Gesundheitsreform im Zuge des Finanzausgleichs – mehr dazu in news.ORF.at. Die Befürchtung: Das Gesetzesvorhaben könnte die Ärztekammer in mehreren Bereichen entmachten. Besonders betroffen wären die Stellenplankompetenz, das Mitspracherecht bei der Gründung von Ambulatorien und die Mitsprache bei Gesamtverträgen. Die Burgenländische Ärztekammer teilt diese Bedenken.

„Privatmedizin wird zunehmen“

Der burgenländische Ärztekammerpräsident Christian Toth ist der Ansicht, dass das österreichische System der Sozialpartnerschaft im Gesundheitsbereich dadurch abgeschafft werde. „Die Kasse wird als Monopolist in Zukunft Verträge diktieren können. Wir haben jetzt schon ein Problem und dieses Problem wird dadurch noch verschärft werden. Ich glaube, dass es für den Patienten keine Verbesserung in der wohnortnahen Versorgung bringen kann. Das System gehört verbessert und nicht verschlechtert“, so Toth.

Ärztekammerpräsident Christian Toth
ORF
Christian Toth

Der Ärztekammerpräsident glaubt, dass in Zukunft die Patienten für die ärztliche Leistung bezahlen oder sich an überfüllte Spitalsambulanzen wenden müssen. „Die Einrichtung von Ambulatorien durch Konzerne wird erleichtert, das wird für Ärzte nicht attraktiv sein. Die Privatmedizin wird daher zunehmen“, sagte Toth. Er kritisiert weiters, dass die geplanten Gesetzesänderungen ohne Begutachtung im November im Parlament eingebracht werden, und dann im Dezember beschlossen werden könnten.