Die Feuerwehr Burg wurde gegen 6.54 Uhr von dem Unfall verständigt. Als sie am Einsatzort eintraf und den Laderaum öffnete, kamen den Feuerwehrleuten mehrere Menschen entgegen. Die Verletzten wurden vom Roten Kreuz versorgt und ins Krankenhaus gebracht. Unter den Verletzten dürfte vermutlich auch ein Schlepper sein. Ein weiterer Schlepper könnte geflüchtet sein, hieß es. Es habe auch ein Vorausfahrzeug gegeben, hieß es von der Landespolizeidirektion. Dessen Insassen, zwei syrische Staatsbürger, wurden festgenommen.
Keine Verfolgungsjagd
Die Unfallursache wird untersucht, eine Verfolgungsjagd habe es nicht gegeben, sagte Polizeisprecher Helmut Marban. Die Polizei gehe aufgrund der Spuren am Unfallort davon aus, dass der Lenker von der Fahrbahn abgekommen sei – möglicherweise sogar durch einen Sekundenschlaf abgelenkt gewesen sei und in den Straßengraben gefahren sei. Man gehe von insgesamt 17 Insassen im Unfallwagen aus, so Marban. Acht Personen seien verletzt, sieben davon leichter und der vermeintliche Schlepper sei der schwerer Verletzte – doch das sei noch Gegenstand von Ermittlungen.
Die Verletzten wurden in die Krankenhäuser Oberwart und Güssing gebracht. Es werde noch nach einigen Personen gefahndet, die den Unfall unverletzt überstanden hätten und geflüchtet seien, sagte Marban am Montagnachmittag. Insgesamt waren vier Feuerwehren mit rund 50 Mitgliedern sowie Rettung und Polizei für über zwei Stunden im Einsatz. Tendenziell würden die Einsätze mit Schlepperfahrzeugen im gesamten Burgenland sowie im Bezirk Oberwart ansteigen, sagte der Pressesprecher des Bezirksfeuerwehrkommandos Oberwart, Alexander Flaschberger.
Kritik von SPÖ und FPÖ
SPÖ-Klubobmann Roland Fürst kritisierte anlässlich des Unfalls einmal mehr die Bundespolitik und verwies auf das Ultimatum, das man ÖVP-Innenminister Gerhard Karner vergangene Woche gestellt habe. Bis Ende des Monats erwarte man sich einen konkreten Plan gegen Schlepperkriminalität.
Die FPÖ warf Innenminister Karner und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) ein katastrophales Management vor. FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig sprach von einem „Schlepperterror, der außer Kontrolle gerät“.
ÖVP: Handig irritiert
ÖVP-Sicherheitssprecher Gerald Handig zeigt sich an der Kritik an Arbeit der Polizei an der Grenze von der SPÖ irritiert. Es sei beschämend, dass die SPÖ die Arbeit der Polizei in ein schlechtes Licht rücke, so Handig.