Romnja und Roma bei der Jobsuche helfen – das ist das Ziel des Projektes „Prado Drom“. Seit Jänner wurden rund 300 Beratungsgespräche durchgeführt. 17 Arbeitsuchende waren oder sind in Lehrgängen, in denen sie in Bereichen wie Berufsorientierung und EDV trainiert werden. Das Projekt sei sehr erfolgreich gestartet, zog Trainer Martin Horvath eine erste Zwischenbilanz. Zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben bereits den Sprung in den Arbeitsmarkt geschafft.
Benachteiligung weiterhin Realität
Finanziert wird „Prado Drom“ vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft. Projektträger ist der gemeinnützige Arbeitskräfteüberlasser Trendwerk. Laut Projektleiterin Eva Schwarzmayer sind Roma bei der Arbeitsuche immer noch benachteiligt. Es komme leider immer noch vor, dass Unternehmen, wenn sie nur Namen wie Sarközi oder Papai hören, bereits eine Absage erteilen. „Sie sagen nicht konkret, wieso diese Person keine Chance bekommt in der Firma, sondern es gibt einfach eine Ablehnung“, so Schwarzmayer.
„Es braucht die Stimme der Volksgruppe“
Das sei bedauerlich und aus volkswirtschaftlicher Sicht besonders kontraproduktiv, sagt Ministerialrat Roland Hanak vom Arbeitsministerium. Dieses Verhalten mancher Unternehmen sei „unvertretbar“, so Hanak, der zusätzlich auf den derzeit herrschenden Arbeitskräftemangel aufmerksam macht. Auch AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl bestätigte, dass es nach wie vor Diskriminierung gebe. „Es braucht die Stimme der Volksgruppe selber, es braucht Bildung“, so Sengstbratl.
Bei der Diskussionsrunde in Oberwart war auch Adolf Gussak mit dabei. Er arbeitet nach der Absolvierung eines Weiterbildungskurses heute für die Roma-Redaktion im ORF Burgenland. „Früher haben immer Nicht-Roma die Beiträge gemacht. Aber man wollte eben aus der Sicht eines Roms oder einer Romni berichten, weil die ja die Situation der Volksgruppe besser kennen und besser verstehen“, so Gussak. Das Projekt Pradro Drom ist auf zwei Jahre angelegt und soll dann verlängert werden.