Justizzentrum Eisenstadt
ORF
ORF
Chronik

Weindieb vor Gericht: Prozess vertagt

Ein 46-Jähriger ist am Donnerstag in Eisenstadt vor Gericht gestanden, weil er zahlreiche hochpreisige Weinflaschen aus einem Weingut im Bezirk Neusiedl am See gestohlen haben soll. Der Mann soll laut Anklage mehrmals in das Lager eingebrochen sein und insgesamt 305 Flaschen im Wert von rund 242.000 Euro entwendet haben. Der Prozess wurde vertagt.

Der deutsche Staatsbürger, der von September 2021 bis März 2022 dreimal in dasselbe Weingut eingestiegen sein soll, in dem er auch zeitweise mitgearbeitet hat, bekannte sich grundsätzlich schuldig, bestritt aber Anzahl und Wert der gestohlenen Weine. Er habe 72 Flaschen mitgenommen, weil er wegen seiner Spielsucht finanzielle Probleme gehabt habe, nicht über 300. Nun soll der Schaden noch einmal genau bewertet werden, weshalb Richterin Sabine Stagl-Pateisky sein Verfahren ausschied und auf unbestimmte Zeit vertagte.

Ex-Lebensgefährtin und langjähriger Freund verurteilt

Seine ehemalige Lebensgefährtin und ein langjähriger Freund wurden unterdessen wegen Hehlerei – noch nicht rechtskräftig – verurteilt, weil sie dem 46-Jährigen jeweils ein Bankkonto und einen Account für einen Online-Marktplatz zur Verfügung gestellt haben, worüber er die gestohlenen Flaschen verkaufte. Beide beteuerten vor Gericht, nichts von illegalen Geschäften gewusst zu haben. Auch der Erstangeklagte gab an, er habe ihnen nie davon erzählt. Das Schöffengericht hielt das jedoch für nicht glaubwürdig. Seine Ex-Partnerin wurde deshalb zu drei Monaten bedingter Haft und sein Freund zu sechs Monaten bedingt verurteilt.

Durch DNA-Treffer überführt

Der 46-Jährige soll neben Weinflaschen auch Schmuck und Wertgegenstände von mehreren Personen gestohlen haben, zu denen er ein Vertrauensverhältnis aufbaute und dieses ausnützte. Überführt wurde er durch einen DNA-Treffer auf einer Weinflasche.