Arzt
Pixabay
Pixabay
Gesundheit

Einigung über Ärztebereitschaft

Die Ärztekammer Burgenland und die Gesundheitskasse haben sich auf eine Neuregelung für einen flächendeckenden ärztlichen Bereitschaftsdienst an Wochenenden und Feiertagen geeinigt. Hierzu wurden die zu betreuenden Sprengel vergrößert, hieß es am Montag in einer Aussendung der Ärztekammer.

Ab Samstag, den 7. Oktober, sei damit wieder ein flächendeckender Dienst im gesamten Bundesland gewährleistet. Jede Ärztin und jeder Arzt werde dann wieder eine bestimmte Anzahl an Diensten leisten müssen. „Wir sind sehr froh, dass wir gemeinsam eine Lösung erzielen konnten, die letztendlich – davon bin ich überzeugt – für alle Beteiligten sinnvoll ist“, erklärte Präsident Christian Toth.

„Versorgungslücken“ bei freiwilligem Dienst

Allgemeinmediziner mit Kassenvertrag hatten früher an Wochenenden und Feiertagen ihre Ordinationen geöffnet und fuhren auf Visiten. Grundlage hierfür sei eine Regelung im Gesamtvertrag gewesen. Vor einigen Jahren hob der Verwaltungsgerichtshof diese Verpflichtung jedoch aus formalen Gründen auf – es wurde auf einen freiwilligen Dienst umgestellt. Die Bereitschaft hierfür sei im Burgenland hoch gewesen, laut Ärztekammer gab es eine Abdeckung von über 80 Prozent. Dennoch gab es immer wieder „Versorgungslücken“.

Bereitschaftsdienstsprengel vergrößert

Um die Dienstfrequenz für einzelne Ärztinnen und Ärzte zu senken, wurden die Bereitschaftsdienstsprengel in der neuen Regelung nun vergrößert. Anstatt der derzeit 26 Sprengel im freiwilligen System gibt es im neuen System nur noch zehn Sprengel. Pro Sprengel sind etwa 30.000 Patienten zu versorgen. Das sei im bundesweiten Vergleich immer noch moderat, wie es hieß.

Mitunter längere Anfahrtszeiten

Größere Sprengel bedeuten mitunter weitere Anfahrtswege und längere Anfahrtszeiten, räumte die Ärztekammer ein. Sie appellierte auch an Patientinnen und Patienten, hierfür Verständnis zu zeigen. Bei Symptomen unter der Woche sollte der Hausarzt aufgesucht werden und nicht auf das Wochenende gewartet werden. Im Burgenland gibt es knapp 140 Hausärzte.

An Sonn- und Feiertagen von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr

Der neue Bereitschaftsdienst läuft unverändert an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Die Auskunft über den jeweils diensthabenden Arzt erteilt die Landessicherheitszentrale unter der Telefonnummer 141. Außerhalb der Bereitschaftsdienstzeiten steht die Rufnummer 1450 zur Verfügung. An Wochentagen von Montag bis Freitag von 17 bis 22.00 Uhr gibt es keine Änderungen beim Bereitschaftsdienst – hier gelte das Modell der Akutordinationen und des Visitendienstes.

Kritik von der FPÖ

Kritik kommt von der FPÖ. Er könne nicht nachvollziehn, warum die burgenländische Ärztekammer keine Verschlechterung sehe, sagte FPÖ-Landesgeschäftsführer Rudolf Smolej. Lange Anfahrtswege zum Arzt seien ein Problem und führten zu überfüllten Spitalsambulanzen. Smolej spricht sich dafür aus, junge Ärzte mit besserer Bezahlung für Wochenenddienste zu motivieren.