Bis Ende September rechnet der KSV1870 mit 156 Firmenpleiten für das heurige Jahr im Burgenland. Das bedeutet gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs ein Plus von 23 Prozent. Dieser Anstieg kommt für den KSV1870 aber nicht überraschend: Es sei die erwartete Angleichung an das Vorkrisenniveau 2019. Die Betriebe kämpfen mit gestiegenen Energiekosten, Personalmangel und dem Kaufkraftverlust der Kunden. Dazu kommen noch die Zahlungen der auslaufenden Stundungen von Verbindlichkeiten während der Coronavirus-Pandemie.
Mehr Firmenpleiten, weniger Verbindlichkeiten
Im Burgenland gibt es aber auch ein deutliches Plus von rund 28 Prozent bei Insolvenzen, die mangels kostendeckenden Vermögens abgewiesen worden sind. Trotz des Anstiegs bei den Firmenpleiten ist die Höhe der Verbindlichkeiten um rund zwei Drittel von 84 auf 28 Millionen gesunken. Das liegt laut KSV1870 daran, dass das Burgenland im Vergleich zum Vorjahr von Großinsolvenzen verschont geblieben ist. Daher sind auch um 40 Prozent weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen als im Vorjahr, nämlich 370.
Deutlich mehr Privatkonkurse
Die größten Insolvenzen waren bisher: ETAS-Elektrotechnik GmbH in Mattersburg und die Bäckerei Cafe Konditorei Hütter GmbH in Jennersdorf. Nach Branchen gibt es im Burgenland die meisten Insolvenzfälle im Handel, in der Gastronomie und zunehmend auch in der Baubranche. Auch bei den Privatkonkursen gibt es im Burgenland mit bisher 125 Fällen einen deutlichen Anstieg. Dabei gibt es ein Plus von fast 90 Prozent (genau 87,5 Prozent) bei den Passiva.