In den vergangenen Jahrzehnten mussten viele Streuobstwiesen der intensiven Landwirtschaft weichen. Das Land Burgenland nehme nun, unterstützt von der Europäischen Union, 300.000 Euro für Projekte in die Hand, die dem Sterben der Streuobstwiesen entgegenwirken sollen, sagte Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ): „Aber da braucht’s natürlich auch die Menschen dazu.“

Bisher fünf Partnergemeinden
Fünf Partnergemeinden sind bisher beteiligt: Mattersburg, Sigleß, Litzelsdorf, Oberpullendorf und Jennersdorf. In Zusammenarbeit mit dem Verein Wieseninitiative werden verschiedene Kurse und Workshops angeboten. So kann man beispielsweise einen Obstbaum-Schnittkurs besuchen oder bei einem Kochkurs lernen, was man alles aus alten Obstsorten herstellen kann.

Ziel: Mehr Junge begeistern
Der Verein hat es sich auch zum Ziel gemacht, wieder mehr junge Leute für das Bewirtschaften von Streuobstwiesen zu begeistern. Laut Streuobst-Pionierin Brigitte Gerger gibt es gerade bei der jungen Generation Aufholbedarf in Sachen Gartenarbeit: „Wir stellen halt fest, dass die Jungen das nicht mehr gelernt haben von ihren Eltern. Das heißt, da gibt’s wirklich eine Wissenslücke.“ Gerade bei jungen Familien sei aber der Trend zum Obstgarten wieder groß, so Gerger. Deshalb bietet der Verein auch Einzelberatungen und Kurse für Privatpersonen an.
Freiheitliche wünschen sich mehr Unterstützung für Bauern
Die Freiheitliche Bauernschaft begrüße das Projekt grundsätzlich, sagte Landesobmann Thomas Karacsony. Es sei wichtig, die Landwirtschaft zu stärken und der Nachwelt den Erhalt eines so einzigartigen Ökosystems zu sichern. Allerdings wünsche man sich eine zusätzliche Unterstützung der burgenländischen Politik für die Bauern.