Die Zollhäuser prägen das Ortsbild entlang der burgenländischen Grenze. Sie wurden ab 1923 an relevanten Routen entlang der Grenze zu Ungarn, Slowenien und zur Slowakei errichtet. Man habe damals einen Normtyp entworfen, als die Zollbautenaktion gestartet sei, erklärte Historiker Michael Schreiber: „Das heißt, wenn man nach Deutschkreutz geht, wenn man nach Nikitsch geht, nach Lutzmannsburg oder in viele andere Orte des Burgenlandes, wo Zollhäuser stehen, dann sehen diese Gebäude, die Anfang der 1920er-Jahre errichtet worden sind, de facto gleich aus – natürlich mit kleiner Varianz.“
Großteil der Zollhäuser im Privatbesitz
In Frankenau steht eine kleine Variante des Normtyps. Dieses Zollhaus ist heute in Privatbesitz. Denn spätestens nach dem Fall des Eisernen Vorhangs verloren diese Bauten ihre ursprüngliche Bedeutung. In Nikitsch zum Beispiel seien die letzten Personen in den 1980er-Jahren ausgezogen und das Haus sei dem Verfall preisgegeben worden, so Schreiber. Heute sei ein Großteil der Zollhäuser im privaten Besitz.