Die Billa-Filiale in der Steinamangerer Straße in Oberwart gibt es schon lange. Als der REWE-Konzern in Oberwart eine neue Billa-Filiale gebaut hatte, wurde der Stadt laut Bürgermeister Georg Rosner (ÖVP) versprochen, dass eine Schließung der alten Filiale kein Thema sei. Doch genau das kündigte der Konzern nun vor einigen Wochen doch an und provozierte damit einen wahren Aufstand der Senioren. Anführer der Proteste ist der 77-jährige Hans Robeischl.
Pensionisten: Neue Filiale zu weit entfernt
Die Pensionistinnen und Pensionisten besuchen die Billa-Filiale in der Steinamangerer Straße mehrmals in der Woche, schließlich ist ihr Zuhause nur 701 Schritte entfernt – so hat es Robeischl mithilfe seines Schrittzählers am Handy gezählt. Zum neuen Billa seien es 2.952 Schritte. So weit zu gehen, sei unmöglich, bekräftigte Maria Knapek. Zum alten Billa könne man dagegen schnell „hinhüpfen“, wenn man etwas vergesse oder wenn zum Wochenende Besuch komme.
Pensionisten fühlen sich hintergangen
Als der neue Billa vor sechs Jahren gebaut wurde, sicherte der REWE-Konzern zu, dass der Billa in der Steinamangerer Straße bestehen bleibt. Nun fühlen sich die Senioren hintergangen. „Ich finde es so schlimm, dass von diesem Billa-Konzern ein gegebenes Versprechen gebrochen wurde“, sagte Margit Diboye. Die Herrschaften in der oberen Etage des Konzerns sollten daran denken, dass sie auch älter würden und alles einfach nicht mehr so funktioniere.
Unterstützung von Gemeinde und OSG
Die Pensionistinnen und Pensionisten werden auch von der Gemeinde Oberwart und von der Oberwarter Siedlungsgemeinschaft (OSG), dem Vermieter der Sozialwohnungen, unterstützt. Hans Robeischl ruft trotzdem nächste Woche zu einer Demo auf Oberwarts Straßen auf. Schon als Beamter hat sich der studierte Germanist im Sozialreferat in Salzburg für Ausländer-Sprachkurse eingesetzt. Er sei damals der Erste gewesen und immer ausgelacht worden. Damals habe es geheißen, das brauche man ja gar nicht, doch jetzt würden die Kurse auf einmal Pflicht.
REWE gesprächsbereit
In den nächsten Wochen will der REWE-Konzern mit der Gemeinde und der OSG Gespräche führen. Erste positive Signale für den Verbleib der Billa-Filiale sollen bereits durchgedrungen sein.