Die Kriminalität verändert sich und verlagert sich zunehmend ins Internet – darauf soll auch der Fokus der geplanten Reform gelegt werden. Braunschmidt begrüßt diesen Schritt: „Wir bräuchten sicher IT-Ermittler, die einerseits die Forensik übernehmen – Computer und Handys auswerten und das dementsprechend aufbereiten –, aber auch Ermittler bei den Internetdelikten, die sehr viel Erfahrung haben.“ Da gebe es sicher noch Luft nach oben.
Traumberuf Polizist
Derzeit arbeiten 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Landeskriminalamt. Der 50-jährige Braunschmidt übernahm die Leitung vor etwas mehr als einem Jahr. Polizist – das war und ist nach wie vor sein Traumberuf. Seine Sporen verdiente er sich in Wien, wo 1991 seine Karriere begann. Wien sei schon eine „Challenge“, die Nachtdienste seien wirklich sehr fordernd gewesen, erzählte Braunschmidt.
Prägendes Jahr 2015
Der Vollblut-Polizist aus Mönchhof kletterte schnell die Karriereleiter hinauf. Ein Einschnitt war für ihn das Jahr 2015. Er war Kriminaldienst-Referent in Neusiedl am See als am 27. August 2015 bei Parndorf ein Klein-Lkw mit 71 toten Flüchtlingen entdeckt wurde. Das sei schon sehr prägend gewesen. Danach sei es wirklich mit dem dramatischen Flüchtlingsstrom losgegangen, bei dem sich alles Richtung Nickelsdorf verlagert habe und wo man bis zu 10.000 Personen pro Tag aufgegriffen und weitergeleitet habe.
Illegale Migration, Schlepperei – das sind nach wie vor Themen, die die Polizei im Burgenland beschäftigt. Aber auch Eigentumsdelikte und eben Internetkriminalität gehören zum Alltag. „Wichtig ist, dass wir professionelle Arbeit abliefern“, meinte Braunschmidt. Die Ernennung zum Leiter des Landeskriminalamtes sei für ihn ein Ritterschlag gewesen. Er fühlt sich im Landeskriminalamt Burgenland angekommen – und wird dort auch in den nächsten Jahren seine Handschrift hinterlassen.