Schulanfänger mit Schultüten
sicher unterwegs
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Verkehr

„Trockentraining“ für den sicheren Schulweg

Für Volksschulkinder ist es eine erste Herausforderung den Schulweg sicher zu bewältigen. Mithilfe einer neuen interaktiven Plattform der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und dem verkehrspsychologischen Institut sicher unterwegs kann man den Schulweg vorab üben.

Bevor Eltern mit ihrem Schulanfänger den Schulweg abgehen und üben, können sie sich auf der Plattform informieren, wie Kinder in einem gewissen Alter den Verkehrsraum überhaupt wahrnehmen. Und da gibt es Beispiele – etwa zur Auswirkung der Körpergröße eines Kindes. „Eine Tafelklässler mit sechs Jahren sieht zum Beispiel noch nicht über eine Motorhaube hinweg. Wenn ein Sechsjähriger zwischen parkenden Autos die Fahrbahn queren möchte, dann hat er eigentlich keine Chance, sich einen Überblick zu verschaffen und alle Dinge wahrzunehmen, die er braucht, um eine sichere Entscheidung treffen zu können“, erklärt Bettina Schützhofer, Geschäftsführerin des verkehrspsychologischen Instituts sicher unterwegs.

Tipps für den sicheren Schulweg

Weitere Punkte, die ausführlich behandelt werden, sind Tipps für die Auswahl des sichersten Schulwegs und wie man altersgemäß sicheres Verhalten am Schulweg trainiert. Bezugnehmend auf den hohen Stellenwert der elterlichen Vorbildfunktion für Kinder im Volksschulalter wird auf den Einfluss von Familie und Freunden auf sichere Mobilität von Heranwachsenden eingegangen.

Mutter mit Kindern im Straßenverkehr
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Man kann den Schulweg vorab virtuell trainieren

Gefahrenbewusstsein entsteht erst allmählich

Außerdem wird veranschaulicht, wie sich ein Gefahrenbewusstsein bei Kindern entwickelt. „Wir haben ein Video auf der Website, das sehr schön zeigt, dass Kinder zu Beginn der Volksschule hier noch kein Gefahrenbewusstsein haben. Je älter sie werden, desto mehr mögliche Gefahren im Straßenverkehr können sie auch benennen“, so Schützhofer.

Bei der Erstellung der Plattform war den Betreibern wichtig, theorie- und evidenzbasiert vorzugehen, weshalb auf der Plattform auch aktuelle verkehrspsychologische Literaturhinweise veröffentlicht sind. In regelmäßigen niederschwelligen Blogbeiträgen werden wissenschaftliche Erkenntnisse rund um den sicheren Schulweg veröffentlicht.

Lehrpersonen können individuelle Beratungstermine oder den von AUVA und sicher unterwegs gemeinsam angebotenen Verkehrssicherheitsworkshop für Eltern und PädagogInnen von Volksschulkindern buchen. Die Kosten für beides trägt die AUVA.

Im Vorjahr stieg die Zahl der Kinderunfälle deutlich an. Es gab so viele getötete Kinder wie zuletzt 2011 und auch die Zahl der verletzten Kinder stieg laut Statistik Austria um 12 Prozent.